Hintergrund Mietspiegel

21.11.2019 UPDATE: 21.11.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden

Mietspiegel im Vergleich

In den vergangenen Jahren kannten die Mietpreise in den meisten Großstädten nur einen Trend: aufwärts. Viele Menschen können sich deshalb in den Innenstädten der großen Metropolen keine Wohnungen mehr leisten und ziehen ins Umland, in der Folge steigen auch dort die Preise. Einer aktuellen Studie zufolge entschärft sich der Trend jedoch langsam.

Das Forschungsunternehmen F+B hat für seinen Mietspiegelindex 2019 die offiziellen Mietspiegel von 351 deutschen Städten ab 20.000 Einwohnern ausgewertet. Untersucht wurde die Nettokaltmiete von typischen Normalwohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern und mittlerer Ausstattung und Lage. Die Forscher haben festgestellt: Die Mietpreise steigen weniger stark. Deutschlandweit legten die ortsüblichen Vergleichsmieten in diesem Jahr um 1,8 Prozent zu – im Jahr 2018 waren es noch 2,2 Prozent gewesen.

Spitzenreiter der teuersten Kommunen und Städte ist erneut der Münchner Vorort Karlsfeld. Dort zahlen Mieter 54 Prozent mehr Miete für ihre Wohnung als im übrigen Bundesgebiet – im Schnitt: 10,86 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter. Direkt dahinter liegt Stuttgart als teuerste Metropole mit 10,41 Euro pro Quadratmeter und damit 48 Prozent über dem deutschen Durchschnitt. Stuttgarts Nachbargemeinde Leinfelden-Echterdingen folgt auf Platz vier vor Dachau und München. Auch Heidelberg landet mit Rang 28 unter den 30 teuersten Städten Deutschlands.

Überhaupt ist Baden-Württemberg unter den Top 30 stark vertreten: 16 Städte liegen im Südwesten, darunter viele im Stuttgarter Umland. Neben Leinfelden-Echterdingen auch Tübingen, Ludwigsburg, Kornwestheim, Esslingen, Fellbach und Leonberg. Betrachtet man die allgemeine Lage im Südwesten, dann stiegen die Mieten in Baden-Württemberg 2019 mit 1,5 Prozent nur unterdurchschnittlich an. Im vergangenen Jahr hatten sie sich mit 2,3 Prozent noch überdurchschnittlich stark verteuert.

Am stärksten sind die Mieten in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gestiegen, jeweils um 2,9 Prozent.

Die erste ostdeutsche Stadt im Ranking ist Jena auf Platz 90. Hier liegen die Mieten im bundesweiten Durchschnitt. In Rostock und Potsdam befinden sie sich leicht darunter. Besonders günstig ist es in Leipzig: Dort liegen die Mieten rund 24 Prozent unter dem Durchschnitt. tml