Hintergrund Maountainbiker Heidelberger Wald

04.08.2020 UPDATE: 04.08.2020 06:00 Uhr 59 Sekunden

Mountainbiker im Wald

Fahrradfahrer sind nicht gleich Fahrradfahrer, und so sind es vor allem die sogenannten Downhill-Aktivitäten im Wald, die der Naturschutzorganisation BUND Sorge bereiten. Denn so lange sich Moutainbiker auf breiten Wegen den Berg hinaufquälen, werden sie gemeinhin nicht als Problem wahrgenommen. Anders sieht es bei der temporeichen Talfahrt aus, erst recht, wenn sie mitten im Wald erfolgt. Neben den Auswirkungen auf den Boden – wie etwa durch Erosion – stünden auch Folgen für Tiere und Pflanzen zu befürchten, teilt die Heidelberger Ortsgruppe mit. Dies gelte etwa für bodennah brütende Vogelarten wie Zaunkönig, Waldlaubsänger, Zilpzalp oder Fitis, außerdem für Amphibien und Reptilien wie den Grasfrosch oder den Feuersalamander.

Manche der genannten Arten sind bedroht. "Leider sind gerade die selteneren Arten in der Regel auch deutlich störanfälliger", erklärt die Umweltschutzorganisation. Für die Natur seien plötzlich auftretende Fahrradfahrer ein größeres Problem als Fußgänger und Jogger auf Haupt- und Nebenwegen, so ihr Fazit. Dass leistungsstarke Scheinwerfer inzwischen auch Fahrten in der Dämmerung ermöglichen, störe die Ruhe im Wald weiter.

Während Tiere mitunter überfahren werden, sind Zusammenstöße mit Menschen kaum bekannt. Auch von aufgewirbelten Staubwolken geht für den Menschen wohl kein großes Risiko aus. Die Ahorn-Rußrindenkrankheit etwa ist zwar auch aus südwestddeutschen Wäldern bekannt, wie das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises unter Berufung auf die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt des Landes (FVA) mitteilt. Die Sporen können allergische Reaktionen der Lungenbläschen hervorrufen. Aber: "Die FVA schätzt das Risiko einer Erkrankung der Lunge durch den Erreger als nicht besonders hoch ein."