Hintergrund -  Maifrost richtete große Schäden an

19.06.2020 UPDATE: 19.06.2020 20:00 Uhr 44 Sekunden
Landwirtschaftsminister Peter Hauk (r.) besuchte die Anlage des Familienbetriebs Galm in Mudau-Langenelz. Foto: Hebbelmann

> Nordmann-Tanne: Der Name klingt nach einem Gewächs aus Skandinavien. Doch der natürliche Lebensraum des Gehölzes ist der Kaukasus. Die Setzlinge sind vier Jahre alt, wenn sie aus einer Baumschule in Hamburg geliefert werden. Die Samen stammen aus Ambrolauri in Georgien, eine begehrte Herkunft für Tannenbäume. Arbeiter klettern hier in die Wipfel und pflücken für deutsche und dänische Firmen die Zapfen. Der Name Nordmann-Tanne geht auf den finnischen Biologen Alexander von Nordmann zurück, der das Gehölz 1838 entdeckt hat.

Bei der Nordmann-Tanne geht die Energie in die Spitze des Baumes, die unbehandelt 70 bis 80 Zentimeter lang werden kann. Damit die gewünschte Länge von rund 30 Zentimetern eingehalten wird, muss die Spitze mehrmals behandelt werden. Die Umweltchemikalie Conshape (S-Abscisinsäure) stoppt das Pflanzenwachstum. Die Spitze muss nur einmal behandelt werden – eine enorme Arbeitserleichterung für die Betriebe.

Das Mittel wird im Obst- und Weinbau eingesetzt, für Weihnachtsbäume ist es in Deutschland nicht zugelassen. Im Rahmen einer Notfallzulassung wird es in Dänemark schon länger für Weihnachtsbäume verwendet. Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland beantragt die Zulassung schon zum dritten Mal. Da es Alternativmittel gibt, wurden bisherige Anträge abgelehnt. (heb)