Hintergrund Laura Noll Eberbach

28.09.2020 UPDATE: 29.09.2020 06:00 Uhr 53 Sekunden

Laura Noll

Sie unterrichtet Latein und Religion am Gymnasium in Eppingen und lebt mit ihrer Familie in Sinsheim. Geboren wurde Laura Noll aber in Eberbach. Hier hat sie 1999 Abitur am Hohenstaufen-Gymnasium gemacht und ihre Liebe für die Literatur und das Schreiben entdeckt. Drei Kurzgeschichten sind von ihr schon erschienen, in diesem Monat hat die Vierzigjährige ihren ersten Roman vorgelegt: "Der Tod des Henkers" über das 1942 auf SS-Mann Reinhard Heydrich in Prag verübte Attentat. Erzähler der Ereignisse aus "diesem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte" ist der ermittelnde Gestapokommissar Heinz Pannwitz. In ihm fand Noll die geeignete Figur, um literarisch zu ergründen, inwieweit "gläubige Menschen wie er bereit waren, dem System zu willfahren und ob es Grenzen gab". Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der an die Religionslehrerin gerichteten Schülerfrage, "ob die Menschen damals ’böser’ waren als heute", erklärt die Autorin an anderer Stelle. Schwere Kost also? Als Lektüre für Jugendliche hält sie ihren Roman der dargestellten Brutalität wegen für nicht geeignet. Allerdings habe sie das Thema beim Recherchieren und Schreiben so gepackt, dass sie als nächstes ein Jugendbuch dazu plane, verrät Noll. Apropos Recherchen. Nolls hervorragende Ortskenntnisse von Prag verdanken sich nicht nur einem Stadtplan von 1940, sondern einem mehrtägigen Aufenthalt am Ort des Geschehens. Der verhalf ihr zu teils auf abenteuerliche Weise erlangten Einblicken, aber auch zu den im Buch sehr sinnlich beschriebenen Eindrücken der Stadt. "Alles authentisch!" (jbd)