Hintergrund Landgericht Heidelberg

18.02.2018 UPDATE: 18.02.2018 06:00 Uhr 42 Sekunden

Im Landgerichtsbezirk Heidelberg leben rund 469.000 Einwohner, hier sind 1144 Rechtsanwälte zugelassen. Laut Präsident Frank Konrad Brede sei das Landgericht in 2017 dank zusätzlicher Stellen und der Notariatsreform, wodurch einige Notare an die Gerichte wechselten, in "etwas ruhigeres Fahrwasser gekommen". Zudem wirke sich die gute wirtschaftliche Lage auf die Zahlen aus.

Am Landgericht Heidelberg arbeiten 78 Personen, die sich 65,04 Stellen teilen. Im gesamten Bezirk sind es 453 Personen, darunter 70 Richter - dazu zählen auch die Amtsgerichte Heidelberg, Sinsheim und Wiesloch.

Die Zivilrichter hatten in 2017 wieder etwas weniger zu tun. Die Anzahl der Klagen in erster Instanz, mit einem Streitwert über 5000 Euro, sanken von 1661 auf 1615 (minus 2,7 Prozent), die der Berufungen von 178 auf 159 (minus 10,7 Prozent) und der Beschwerden von 358 auf 306 (minus 3,5 Prozent). Insgesamt musste jeder Richter 119 Verfahren beackern, 2016 waren es noch 135 (minus 11,8 Prozent).

An den Strafkammern zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Zwar nahm die Anzahl der Verfahren in erster Instanz stark ab - von 59 auf 46 (minus 22 Prozent), dafür waren sie oft sehr arbeitsintensiv. Die Berufungen nahmen von 181 auf 238 zu (plus 31,5 Prozent).

Weniger unerledigte Verfahren konnte Brede vermelden, worüber er sich besonders freut. 89 Verfahren pro Richter im Jahr 2017. Im Jahr zuvor waren es noch 99. hob