Hintergrund - Lärmfeuer

01.03.2020 UPDATE: 01.03.2020 06:00 Uhr 48 Sekunden

> Die Lärmfeuer im Odenwald erinnern an eine historische Signalkette. So entzündeten die Römer einst bei Gefahr auf den Hügeln große Feuer, um sich gegenseitig zu warnen. Die neuzeitlichen Lärmfeuer lodern im Odenwald in diesem Jahr zum 14. Mal – und zwar immer am letzten Samstag der Winterzeit, dieses Jahr also am 28. März. Veranstalter sind örtliche Feuerwehren, Geschichts- und Brauchtumsvereine, Gemeinden sowie Gastronomen. Begonnen hat alles mit einem Lärmfeuer der Bürgerstiftung in Lautertal, wie Marieta Hiller erzählt. Sie koordiniert die odenwaldweiten Veranstaltungen seit 2007. "Es handelt sich um eine touristische Veranstaltung in der Vorsaison, die der Odenwald gut gebrauchen kann", sagt sie. Inzwischen werden an 25 bis 30 Orten Lärmfeuer entzündet. An vielen Orten sind – dem ursprünglichen Zweck entsprechend – auch die Lärmfeuer auf den benachbarten Hügeln zu sehen. Nacheinander angezündet werden sie allerdings nicht, zumal die Signalkette bei Nebel nicht funktionieren würde. Und auch auf moderne Kommunikationsmittel wie Handys könne man wegen des schlechten Empfangs im Odenwald nicht zurückgreifen. Deshalb gibt es feste Uhrzeiten, zu denen angezündet wird – meist zu Einbruch der Dunkelheit. Marieta Hiller betont, dass die Lärmfeuer immer vor Beginn der Brut- und Setzzeit und vor der Vegetationsphase stattfinden. Das Aufsetzen der Feuerstapel geschehe am Tag der Veranstaltung, um ein Einnisten von Tieren zu vermeiden. (cm)