Hintergrund Krone Neckargemünd

07.10.2019 UPDATE: 07.10.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

"So kann es nicht weitergehen"

Die geplante neue Nutzung für das Hotel-Restaurant "Krone" trieb insbesondere Thomas Schmitz (Grüne) in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt und Verkehr um. Schmitz sah eine "ungute Entwicklung". Auch wenn die Nutzung des Gasthauses zuletzt "suboptimal" gewesen sei: "Wir verlieren wieder ein Hotel", betonte Schmitz. "Für den Tourismus ist das eine bedeutende Entscheidung."

Die Situation sei aber nun anders als beim Hotel "Kredell", bei dessen Umnutzung er große Bedenken hatte. Er stimme zu, so Schmitz, weil ein lukratives Hotelkonzept an der Stelle nicht realisierbar sei. Das Wohnheim nehme zudem Druck vom Wohnungsmarkt, da die SRH dann weniger Privatwohnungen für ihre Auszubildenden anmieten müsse, meinte er. Es werde zum wiederholten Male deutlich, dass Neckargemünd seine Bettenkapazitäten und touristischen Angebote erweitern müsse: "So kann es nicht weitergehen", sagte Schmitz.

Und einmal mehr zeige sich, dass eine Gastwirtschaft mit ein paar Zimmern nicht mehr funktioniere. "Wenn wir nichts machen, haben wir irgendwann noch 15 Hotelzimmer in der Stadt", kritisierte Schmitz. "Das wäre eine Katastrophe." Er vermisse eine "proaktive Politik von Stadt, Gemeinderat und Gewerbeverein, die sich Gedanken mache und Lösungen suche". Ansätze könnten sein, mehrere kleine Häuser gemeinsam zu betreiben und Synergieeffekte zu nutzen, oder einen Standort für ein größeres Haus zu suchen. "So aber stehen wir der Entwicklung mehr oder weniger hilflos gegenüber", so Schmitz.

Bürgermeister Volk erklärte, dass es Gespräche gebe, aber nicht in der Öffentlichkeit. Er habe potenziellen Investoren für das "Kredell" auch die früheren Gaststätten "Weinstube" und "Lamm" angeboten, die seit Jahren der Stadt gehören und leer stehen. "Hoteliers wollen mindestens 40, eher aber 50 bis 60 Zimmer", sagte er. Dies sei aber in der kleingliedrigen Altstadt ohne Erweiterungsmöglichkeiten nicht möglich. "Wir sind an verschiedenen Punkten aktiv, müssen aber beharrlich und behutsam sein", betonte Volk. Man müsse auch sehen, dass in Heidelberg neue "Bettenburgen" entstehen. "Neckargemünd ist aber durch die Mischung aus Natur und Stadt attraktiver als Heidelberg", meinte Volk.