Hintergrund Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

26.01.2021 UPDATE: 26.01.2021 13:00 Uhr 47 Sekunden

Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof wurde im Mai 1941 im Elsass errichtet, das damals dem Deutschen Reich angegliedert war. Es ist heute das einzige ehemalige deutsche KZ auf französischem Boden. Dem Komplex war ein System mit Dutzenden Außenlagern unter anderem in Baden und Württemberg angegliedert. Bis 1944 waren allein im Hauptlager etwa 52.000 Menschen eingesperrt. 22.000 Menschen starben, die meisten an den Folgen der unmenschlich harten Arbeit, an Hunger und an Folter. Bekannt wurde der Struthof unter anderem wegen der grausamen Versuche des Nazi-Arztes August Hirt. 

Forscher gehen davon aus, dass nur ein Drittel aller Häftlinge des Gesamtkomplexes im Hauptlager eingesperrt war. Weitere zwei Drittel der Gefangenen seien in Außenlagern untergebracht gewesen. 

In erster Linie waren in dem KZ politische Gefangene aus 30 verschiedenen Ländern interniert, die meisten aus Polen und der Sowjetunion, aber auch aus Frankreich, Deutschland, Ungarn oder Italien. Nur elf Prozent waren Juden. Das Lager wurde im September 1944 geräumt. Heute besuchen etwa 175.000 Personen pro Jahr die Gedenkstätte, die meisten Besucher sind Franzosen, gefolgt von Deutschen und Italienern.

Die Gedenkstätten auf baden-württembergischer Seite und die KZ-Gedenkstätte Natzweiler im Elsass verbindet eine langjährige grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, nennt die Gedenkstätten "ein beeindruckendes Beispiel für europäisches bürgerschaftliches Engagement". (dpa)