Hintergrund - Kinderbetreuung kostet ab September mehr

Gebühren steigen im Schnitt um rund sieben Prozent

14.08.2019 UPDATE: 14.08.2019 20:54 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Neckargemünd. Für die Betreuung ihrer Kleinen müssen Eltern in der Stadt am Neckar ab dem 1. September tiefer in die Tasche greifen. Der Gemeinderat hat kürzlich die "Fortschreibung der Gebühren für den Besuch von Kinderbetreuungseinrichtungen" beschlossen, was nichts anderes als eine schöne Umschreibung für eine Preiserhöhung ist. Außerdem wurde die dazugehörige Gebührensatzung geändert.

Die stellvertretende Fachbereichsleiterin bei der Stadtverwaltung, Hildegard Happe, sagte, dass mit der Erhöhung zumindest 20 Prozent der Kosten für einen Betreuungsplatz gedeckt werden sollen. "Wir erhöhen seit dem 1. Januar 2017 die Gebühren kontinuierlich, sind aber noch nicht bei allen Betreuungsformen bei den 20 Prozent angelangt", sagte Happe. Einzige Ausnahme bildet die Ganztagesbetreuung für über Dreijährige: Hier werden mit den bestehenden 250 Euro bei bis zu 44 Wochenstunden und 266 Euro bei bis zu 47 Wochenstunden bereits über 25 Prozent der Kosten gedeckt. Dieser Gebührensatz bleibt als einziger erhalten.

Sozialstaffelung bleibt bestehen

Bei allen anderen Betreuungsformen werden 20 Prozent der Kosten durch die Erhöhungen entweder ganz oder zumindest fast gedeckt. Die Betreuung zu verlängerten Öffnungszeiten, also zu mindestens sechs Stunden am Tag, kosten künftig im Kindergarten Feuertor in der Altstadt - er öffnet bereits um 7.20 Uhr seine Pforten - für ein unter dreijähriges Kind 230 statt 218 Euro im Monat und für ein über dreijähriges Kind 147 statt 133 Euro. Im Waldhilsbacher Kindergarten, der täglich "erst" ab 7.30 Uhr geöffnet ist, kostet die Betreuung zu den verlängerten Öffnungszeiten für ein unter dreijähriges Kind künftig 240 statt 218 Euro im Monat und für ein über dreijähriges Kind 157 statt 133 Euro.

Auch die Kosten für einen Ganztagesplatz für unter Dreijährige wurden erhöht, obwohl es solche Plätze in den städtischen Einrichtungen noch gar nicht gibt: Ein solcher Platz kostet künftig 330 statt 310 Euro bei bis zu 44 Wochenstunden und 350 statt 330 bei bis zu 47 Wochenstunden. Die durchschnittliche Erhöhung beträgt laut Stadt 7,1 Prozent.

Weiterhin bestehen bleibt das im Jahr 2010 eingeführte "Neckargemünder Modell". Dabei handelt es sich um eine eigenständige Form der Sozialstaffelung der Betreuungsgebühren: Wenn mehrere Kinder einer Familie gleichzeitig eine Kinderbetreuungseinrichtung in der Stadt besuchen, vermindert sich die Gebühr für das zweite Kind um 45 Euro und für das dritte Kind um 90 Euro. Ab dem vierten Kind sind die Plätze kostenfrei. (cm)