Hintergrund - Heidelberger Kinderschutz Engagement HEIKE

04.09.2019 UPDATE: 04.09.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Viele Hilfen in Sachen Kinderschutz

Kinderschutz hat in Heidelberg einen Namen: "HEIKE", die Kurzform für Heidelberger Kinderschutz Engagement. Der Name steht bundesweit für ein Modell interdisziplinärer Kooperation zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und der frühen Hilfen für Familien. Seit mehr als zehn Jahren und damit lange vor dem Bundeskinderschutzgesetz von 2012 arbeiten Stadt, Universitätsklinikum, niedergelassene Ärzte, Beratungsstellen und viele andere Partner gemeinsam daran. Außerdem gibt es noch weitere Hilfen:

> Das Familienbüro, Plöck 2a, wurde 2013 mit dem Serviceangebot "Willkommen im Leben! Informationen für Eltern mit Neugeborenen" eröffnet. Die Beratung ist ein präventives, niedrigschwelliges Angebot, das von Eltern freiwillig in Anspruch genommen werden kann. Ziel ist es, die Eltern über Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen zu informieren.

> Die Anlaufstelle Frühe Hilfen ist eine Kooperation zwischen dem Uniklinikum und der Stadt. Das Projekt startete 2009 und schlägt eine Brücke zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen. Damit steht Eltern mit ihren Kindern schon ab der Zeit der Schwangerschaft Unterstützung zur Verfügung. Auftrag der Anlaufstelle im West-Turm der Marsilius Arkaden, Im Neuenheimer Feld 130.3, ist es, Familien durch die sensible Phase der frühen Kindheit zu begleiten und belasteten Familien eine passende Hilfe zu vermitteln.

> Mehrere Eltern-Kind-Gruppen, die den Kontakt zwischen den Eltern und das gemeinsame Spiel zwischen und mit den Kindern ermöglichen sollen bietet das Familienbüro an. Darüber hinaus treffen sich dort selbst organisierte muttersprachliche Gruppen. Außerdem gibt es eine Vielzahl themenbezogener Eltern-Kind-Angebote mit den Schwerpunkten Sport/Bewegung, Musik, Elternbildung oder zum Austausch für Eltern in besonderen Lebenslagen.

> Beratungsangebote stehen für Eltern in der Schwangerschaft, mit Säuglingen oder Kleinkindern zur Verfügung, etwa die Schreiambulanz für Säuglinge, die Erziehungsberatung oder die Elternberatung an Kitas, die Allgemeine Sozialberatung, die Beratungsstellen für Menschen mit Migrationshintergrund, die Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Psychologische Beratung, die Suchtberatung, die Hilfe bei häuslicher Gewalt und viele andere.

> Mit heilpädagogischen Hilfen in Kindertagesstätten fördert die Stadt die Kinder, die einen entsprechenden Unterstützungsbedarf haben. Heidelberg gilt außerdem als eine der Vorreiterkommunen in der Schulsozialarbeit. Das niederschwellige Jugendhilfeangebot gibt es flächendeckend an allen Schulen.

> Erzieherische Hilfen und Schutzmaßnahmen des Kinder- und Jugendamts: Wenn die Ressourcen des Familiensystems, des sozialen Umfeldes und der strukturellen Angebote nicht mehr ausreichen, um eine Erziehung zu gewährleisten, die dem Wohl des Kindes entspricht, besteht für die Sorgeberechtigten ein Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII). Diese Hilfen erhalten Familien vom Jugendamt in Kooperationen mit den freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. (tt)