Hintergrund - Heidelberg Laureate Forum

22.09.2021 UPDATE: 22.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

> Beim Heidelberg Laureate Forum (HLF) treffen sich normalerweise einige der besten Mathematiker und Informatiker der Welt mit 200 ausgewählten Nachwuchstalenten in Heidelberg. Wegen der Corona-Pandemie haben die Organisatoren das Forum jedoch zum zweiten Mal ins Internet verlegen müssen. Es findet seit Montag als digitales Forum statt. Ansonsten ist aber vieles wie in den Vorjahren: Mehr als 30 Wissenschaftler, die alle einen der wichtigsten Preise in ihrem Fach verliehen bekommen haben (siehe unten), kommen mit vielversprechenden Forschern aus 55 Nationen zusammen. Es gibt wieder zahlreiche Workshops und Vorlesungen und ein buntes Begleitprogramm – wenn auch online in einer eigens eingerichteten Virtuellen Realität.

> Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert seit Jahren die Nobelpreisträger-Tagung in Lindau. Tschira wollte solche Treffen auch für Mathematiker und Informatiker etablieren – in Heidelberg. Also gründete er mit seiner Stiftung die Heidelberg Laureate Forum Foundation, die das HLF organisiert. Die ersten beiden Konferenzen erlebte Tschira noch mit, bevor er 2015 unerwartet starb. Die KTS ist jedoch weiter aktiv und fördert Projekte in den Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. In Heidelberg hat sie unter anderem die Forscherstation für frühe naturwissenschaftliche Bildung ermöglicht, die eng mit der Pädagogischen Hochschule kooperiert. Außerdem errichtet sie für die Uni gerade ein Audimax-Gebäude.

> Auch die Öffentlichkeit hat etwas vom HLF – wenn auch in diesem Jahr in reduzierter Form. Viele der Vortrags- oder Diskussionsveranstaltungen können ab nächster Woche auf dem Youtube-Kanal "Heidelberg Laureate Forum" angeschaut werden. Zudem kann noch am heutigen Donnerstag von 11 bis 19 Uhr die interaktive Ausstellung "Kein Ende in Sicht" im Senatssaal der Alten Uni kostenlos besucht werden. 

> Nur die Besten ihrer Fächer werden als Laureaten zum HLF eingeladen. Und da es für Mathematik und Informatik keine Nobelpreise gibt, gelten diejenigen als die Besten, die einen dieser Preise gewonnen haben:

In der Informatik gehören dazu vor allem der ACM A.M. Turing Award, der jährlich für "herausragende Beiträge im Bereich der Informatik" von der Association for Computing Machinery (ACM) vergeben wird, und der "ACM Prize in Computing".

In der Mathematik sind es die Fields-Medaille und der Rolf-Nevanlinna-Preis, die beide alle vier Jahre von der Internationalen Mathematischen Union vergeben werden – und der Abelpreis, mit dem die Norwegische Akademie der Wissenschaften jährlich herausragende Leistungen würdigt.