Hintergrund Geschichte OEG

12.11.2020 UPDATE: 12.11.2020 06:00 Uhr 56 Sekunden

Die Geschichte der OEG

Die RNV-Linie 5 kennen die meisten noch als OEG (Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft), die es rechtlich seit 2010 nicht mehr gibt, als sie mit der MVV Verkehr-AG verschmolzen wurde; diese hat wiederum zum 1. Oktober 2004 den Betrieb des Nahverkehrs an die Rhein-Neckar-Verkehrs-GmbH (RNV) abgetreten. Die OEG entstand zwischen 1887 und 1892, als nach und nach die schmalspurige Dreiecksbahn Mannheim-Heidelberg-Weinheim fertiggestellt wurde, die Strecke zwischen Weinheim und Heidelberg wurde 1890 eingeweiht. Die Bahn diente in den ersten Jahren nicht nur dem Personen-, sondern auch dem Gütertransport, schließlich gehörten die Gebrüder Leferenz, die das Dossenheimer Porphyrwerk betrieben, 1883 zu den Gründern dieser Strecke, verkauften aber drei Jahre später die Konzession an den Berliner Unternehmer Hermann Bachstein mit seiner Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft, die – dann schon im Besitz des Großindustriellen Hugo Stinnes – 1911 mit der Stadt Mannheim die OEG gründete, wobei Mannheim Hauptaktionär war. Damals war auch geplant, eine OEG-Strecke zwischen Schriesheim nach Mannheim (über Ladenburg) zu bauen, es wurde aber nur ein kleines Stück bis Feudenheim fertig. 2002 gab es Pläne, diese alte Linie doch noch einmal zu reaktivieren, aber sie wurden wegen geringer Wirtschaftlichkeit verworfen.

Bis in die Fünfzigerjahre wurden noch Dampfzüge – Spitzname "Feuriger Elias" – eingesetzt, dann war der Rundkurs bis 1956 durchgängig elektrifiziert; zudem wurde neben der B 3 (bis auf die Ortsdurchfahrt in Großsachsen) ein eigener Gleiskörper geschaffen. 1971 wurde der Gütertransport eingestellt. Bis 2011 die Strecke zwischen Heidelberg und Schriesheim nach und nach durchgängig zweigleisig ausgebaut – wieder mit Ausnahme von Großsachsen –, um den Takt verdichten zu können.