Hintergrund Gemeinderat HD

27.05.2019 UPDATE: 27.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

17 neue Gesichter - Fünf Frauen mehr - Neue Stimmkönige

Geschlechterverhältnis: Der Gemeinderat wird nicht nur deutlich grüner, sondern auch deutlich weiblicher. Konnten bei der Wahl 2014 nur 15 Frauen ein Mandat erringen, waren es dieses Mal 20. Damit beträgt der Frauenanteil jetzt 41,7 Prozent, bislang waren es 31,2 Prozent. Die meisten Stadträtinnen stellt dabei auch die größte Fraktion: Bei den Grünen sind die Hälfte der 16 Mitglieder weiblich. Eine noch höhere Quote haben nur zwei kleinere Fraktionen: Sowohl bei den Heidelbergern als auch bei den Linken sind zwei von drei Gemeinderatsmitgliedern Frauen.

Alter: Das Gremium wird jünger. Nicht nur der Altersdurchschnitt mit jetzt 47,5 Jahren sank (2014: 50,47 Jahre, 2009: 50,4 Jahre). Die jüngste aller Räte nimmt bei den Linken Platz: Zara Kiziltas ist gerade 20 Jahre alt und war schon im Jugendgemeinderat in Philippsburg und in der Hochschulgruppe der Linken aktiv. 22 Jahre zählt Rahel Amler von den Grünen. Alterspräsident ist jetzt der 76-jährige Arnulf Weiler-Lorentz von der Bunten Linken. Bei den großen Fraktionen ist die SPD mit durchschnittlich 40,6 Jahren am jüngsten. Die Grünen kommen auf 42,57 Jahre, die CDU auf 54,8 Jahre.

Stimmenkönige: Es ist schon bemerkenswert: Während Werner Pfisterer (CDU) bei den letzten beiden Kommunalwahlen 2009 und 2014 jeweils unangefochten Stimmenkönig war, reichen seine 24.270 Stimmen dieses Mal nur für Platz 14. Denn die zwölf Kandidaten mit den meisten Stimmen sind allesamt von den Grünen: Stimmenkönigin ist Luitgard Nipp-Stolzenburg mit 40.844 Stimmen vor Felix Grädler (39.535 ) und Marilena Geugjes (37.874 ). Auf Platz 13 - und damit die Nicht-Grüne mit den meisten Stimmen - ist SPD-Stadträtin Anke Schuster (24.646 ).

Neu gewählt: Unter den 48 Stadträten sind 17 neue Gesichter - davon alleine zehn bei den Grünen. In die geschrumpfte CDU-Fraktion hat es dagegen kein einziger Neuling geschafft. Neu bei den Grünen sind Marilena Geugjes, Sahin Karaaslan, Anja Gernand, Ursula Röper, Rahel Amler, Julian Sanwald, Derek Cofie-Nunoo (der schon mal für die Generation-HD im Rat saß), Dorothea Kaufmann, Nicolá Lutzmann, und Anita Schwitzer. Bei der SPD sind erstmals Sören Michelsburg, Johannah Illgner und Adrian Rehberger dabei. Neu bei den "Heidelbergern" ist Marliese Heldner, bei der "Linken" Zara Kiziltas, und bei der AfD Sven Geschinski. Ganz neu vertreten im Heidelberger Gemeinderat ist "Die Partei": Ihr Spitzenkandidat Björn Leuzinger konnte einen Sitz erobern.

Nicht mehr dabei: Bei der CDU verloren "Perkeo" Thomas Barth, Alfred Jakob und Martin Ehrbar ihr Mandat. Von der SPD schafften es Karl Emer und Michael Rochlitz nicht mehr in den Rat. Bei den kleinen Gruppierungen erwischte es nur einen: Hans-Martin Mumm von der GAL. Insgesamt elf Stadträte traten dieses Jahr nicht mehr an: von den Grünen Beate Deckwart-Boller, Peter Holschuh, Sandra Detzer und Oliver Priem, bei der SPD Irmtraud Spinnler und Mirko Geiger, außerdem Karl-Heinz Rehm und Matthias Diefenbacher (beide "Heidelberger") und Anja Markmann (AfD). Alexander Schestag trat samt seiner Liste, den Piraten, nicht mehr an, ebenso wie Thilo Hilpert, der bei "Heidelberg pflegen und erhalten" für den verstorbenen Wassili Lepanto nachgerückt war. bik/dns/rie