Hintergrund Feuerwehrhaus Baiertal

25.05.2020 UPDATE: 25.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Die lange Geschichte des Projekts Feuerwehrhaus Baiertal

Es darf durchaus als "schwere Geburt" bezeichnet werden: Die Diskussionen um den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Baiertal dauerten fast zwei Jahrzehnte an, unterschiedliche Lösungen wurden besprochen und wieder verworfen, Grundstücke gewechselt und gar ein Ausbau am derzeitigen Standort in der Ortsmitte ins Gespräch gebracht. Vor rund zwei Jahren war es dann endlich soweit. In Wieslochs Gemeinderat wurde einstimmig beschlossen, in den Horrenberger Straße das neue Domizil zu errichten. Allerdings handelt es sich dabei um eine Ausweichlösung, da zunächst ein Areal am "Sauberg" ins Auge gefasst worden war, dieser Standort jedoch am Grundstückserwerb scheiterte.

"Endlich geht es voran", kommentierte OB Dirk Elkemann die Entscheidung. Michael Krall, Kommandant der Baiertaler Wehr, meinte nach dem Beschluss: "Wir können mit dem Standort in der Horrenberger Straße gut leben. Für uns ist der Zeitfaktor entscheidend, eine weiter Verzögerung ist aus unserer Sicht nicht tragbar." Baiertals Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann hatte sich in der Sitzung noch klar für den Bereich "Mülleräcker" starkgemacht. Er führte an, das Einverständnis der Eigentümer würde vorliegen. Jedoch sprachen sich zum damaligen Zeitpunkt viele dagegen aus, da dieses Gelände zu dezentral liege und so schnelle Einsatzzeiten der Feuerwehr nicht gewährleistet werden könnten. Mit den Worten "Jetzt ist es aus", erteilte Klaus Rothenhöfer (SPD) dieser Alternative eine klare Absage. Schon seit fast 20 Jahren werde über ein neues Feuerwehrgerätehaus diskutiert und immer neue Ideen seien aufgetaucht. "Wir werden einer weiteren Verzögerung nicht zustimmen", fügte er an.

Verschiedene Standorte waren im Gespräch

Die Nachbarn des in Frage kommenden Grundstücks in der Horrenberger Straße signalisierten dann schnell Einverständnis. Die klare Aussage von Baiertals Feuerwehrchef Michael Krall lautete: "Noch länger zu warten, ist unzumutbar." Denn untersucht worden war im Vorfeld, ob das jetzige Domizil erneuert und gleichzeitig das Bürgerhaus saniert werden könnte. Nach den Berechnungen der Verwaltung hätte eine solche Variante aber mehr als fünf Millionen Euro gekostet.

Selbst eine Zusammenlegung der Wehren aus Baiertal und Schatthausen war von der Grünen-Fraktion ins Gespräch gebracht worden. Susanne Merkel-Grau hatte angeregt, ob man sich künftig angesichts der Haushaltslage überhaupt noch vier Feuerwehrstandorte im Stadtgebiet leisten könne. Orhan Bekyigit (AWL/WGF), selbst Feuerwehrmann, sprach sich deutlich dagegen aus. "Wir müssen die festgelegten Zeiten, die zwischen Alarmierung und Eintreffen am Ort des Geschehens einhalten und dies wäre von einem zentralen Standort nicht möglich", argumentierte er. Oberbürgermeister Dirk Elkemann verwies auf die Verbundenheit zum Heimatort. "Die ist für viele ausschlaggebend, sich überhaupt bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren", sagte er.