Hintergrund Elisabeth von Thadden

06.09.2019 UPDATE: 06.09.2019 20:15 Uhr 39 Sekunden

> Elisabeth von Thadden wurde am 29. Juli 1890 im ostpreußischen Mohrungen geboren, wuchs auf einem alten Familiengut in Pommern auf. In Berlin absolvierte Elisabeth das Jugendleiterinexamen und arbeitete in der Schlossschule Salem. Im Jahr 1926 zog sie zu ihrer Schwester Ehrengard nach Heidelberg. Nachdem ihr in Wieblingen ein ehemaliges Landgut zur Pacht angeboten worden war, gründete sie dort ein evangelisches Landerziehungsheim für Mädchen, das im Frühjahr 1927 eröffnete. Im Anschluss an die Machtergreifung der Nationalsozialisten stand von Thadden der neuen Regierung zunächst aufgeschlossen gegenüber. Nach einiger Zeit distanzierte sie sich jedoch von der Ideologie und trat der oppositionellen Bekennenden Kirche bei. 1941 entzogen ihr die Nazis die Unterrichtsgenehmigung. Von Thadden ging zurück nach Berlin, wo sie Kontakte zu der Widerstandsgruppe um Hanna Solf knüpfte und für das Rote Kreuz Kriegsgefangene und Internierte versorgte. Infolge der Denunziation durch den Arzt Paul Reckzeh wurde sie verhaftet, zum Tode verurteilt und am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Von Thaddens Urne wurde am 3. Juni 1949 neben der Kapelle auf dem Gelände der 1946 wiedereröffneten Elisabeth-von-Thadden-Schule beigesetzt. (pne)