Hintergrund

01.01.2020 UPDATE: 01.01.2020 06:00 Uhr 36 Sekunden

Das Kernkraftwerk Philippsburg (KKP) besteht aus zwei Blöcken, einem Siedewasserreaktor (Block 1) und einem Druckwasserreaktor (Block 2). Block 1 ging 1979 ans Netz und hatte nach Angaben des Betreibers EnBW eine elektrische Leistung von 926 Megawatt. Die Stromproduktion endete im Jahr 2011. In den 32 Betriebsjahren erzeugte Block 1 mehr als 195 Milliarden Kilowattstunden Strom und versorgte jährlich etwa 1,5 Millionen Haushalte. Damit ersparte die Anlage der Umwelt nach EnBW-Angaben über 188 Millionen Tonnen CO2. Anfang Mai 2017 startete der Rückbau von Block 1.

Der jetzt abgeschaltete Block 2 ging 1984 ans Netz und hatte eine elektrische Leistung von 1468 Megawatt. Die Anlage deckte mehr als die Hälfte des Strombedarfs aller privaten Haushalte und etwa ein Sechstel des gesamten Stromverbrauchs in Baden-Württemberg. Block 2 vermied laut EnBW rund neun Millionen Tonnen CO2 jährlich.

Die Geschichte des KKP ist aber auch von zahlreichen Stör- und Zwischenfällen begleitet gewesen. 1983 drang radioaktives Jod in die Umwelt, 2004 kontaminiertes Wasser. Im April 2016 der Vertrauensverlust: Wegen vorgetäuschter Kontrollen durfte Block 2 nach der jährlichen Revision zunächst nicht wieder ans Netzt. (cab)