Hintergrund - 1250 Jahre Eppelheim - Die Urkunde 687 im Lorscher Codex

04.06.2020 UPDATE: 09.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

> Die Urkunde 687 im Lorscher Codex wurde am 20. Oktober 770 verfasst und bringt die erste schriftliche Erwähnung Eppelheims. Das in Latein gehaltene Dokument hat Karl Josef Minst folgendermaßen übersetzt:

"Ich, der Geistliche Walram, mache im Namen Gottes und zu meinem Seelenheil eine Vergabung an das Kloster Lorsch, in dem der Leib des Hl. Nazarius ruht, beziehungsweise an jene fromme Mönchsgemeinschaft, welche ebendort unter der Leitung ihres Abtes, des ehrwürdigen Herrn Gundeland, Gott dient. Es ist mein Wille, dass meine Zuwendung auf ewig bestehen werde. Ich schenke meine Besitztümer in pago lubudunensi (im Ladengau), und zwar in den Ortschaften Suaboheim, Eddingun, Sikkenheim, Waltdorf, Ebbelenheim, Maurelheim, Ansilenheim, Gerinesheim. Alles, was ich in sämtlichen genannten Orten zur Zeit besitze, gebe ich hin, nämlich Hofreiten, Äcker, Felder, Wiesen, Weiden, Wege, Wälder, Weinberge, Wohnhäuser und Wirtschaftsbauten mit allem Zubehör, mit stehenden und fließenden Gewässern, alles, was sowohl aus väterlichem als auch mütterlichem Erbe stammt, was durch Kauf oder anderweitigen Erwerb bekanntermaßen auf gesetzliche Weise an mich gekommen ist. Ausgenommen sind die Güter, welche ich anderen Stätten der Heiligen, um ewigen Lohns willen, geschenkt habe. Alles übrige, wie ich es bereits genannt habe, gebe ich in unveränderter Gesamtheit hin. Eingeschlossen sind zwanzig Hörige namens Fausthulf und Gomohilda und ihre vier Kinder, Gisaltruda und Gundold mit ihrer Nachkommenschaft, Blithild, Walther, Werther, Wolfram, Ruother, Elithilt, Richgart und Duda.

Eingeschlossen ist auch ihr gesamtes Vermögen. Dieses alles schenke, übergebe und übertrage ich mit heutigem Tage aus meinem Besitz in das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. Nazarius. Gestützt durch Vertrag möge er alles in Gottes Namen auf ewig besitzen.

Geschehen im Kloster Lorsch, am 20. Oktober im 3. Regierungsjahr unseres Herrn, des ruhmreichen Königs Karl. Namenszeichen des Stifters, des Geistlichen Walram und seines Sohnes Babo. Handzeichen der Zeugen Hugbert und Eigilbert. Samuel war der Schreiber."