Walldorf. (seb) Mit der Reduzierung von sieben auf drei Halteplätze vor der Schillerschule erhofft sich Walldorfs Rat noch mehr Sicherheit. Bei vier Enthaltungen wurde die Umwandlung der dortigen "Kiss and Ride"-Flächen ("Kuss und Weiterfahren) beschlossen.
Die "Elterntaxis" vor den Schulen und auch Kindertagesstätten sind Thema wohl in jeder Gemeinde. In diesem Fall hatte der Gemeinderat Stadtverwaltung und Verkehrsexperten beauftragt, zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen die Situation in der Sozialen Mitte zu erörtern.
So ging es beispielsweise vor der Schillerschule um das Gefahrenpotenzial beim Rückwärts-Ausparken in die Bürgermeister-Willinger-Straße, direkt am Kreisverkehr mit dem Schlossweg. Nennenswerte Unfälle sind der Verwaltung nicht bekannt, so weit soll es aber auch nicht kommen. Daher sollen dort drei Längs-Halteplätze geschaffen werden.
Weniger "Anlieferverkehr" per Auto wäre generell wünschenswert, so Stadtbaumeister Andreas Tisch, weil es in Spitzenzeiten eng werde und es die Eigenständigkeit der Kinder fördere, wenn sie ihren Schulweg selbst absolvierten.
Doch der Bedarf sei da und ein Ausweichen auf andere, womöglich noch weniger geeignete Flächen wäre alles andere als vorteilhaft. Daher wolle man die Nutzung der Halteflächen zeitlich und auch räumlich begrenzen. Tisch wies dabei auch auf die nahen Parkräume beispielsweise auf der gegenüberliegenden Straßenseite hin.
Archiv-Foto: Alexander RechnerAuch der Lieferverkehr wurde diskutiert – Caterer, Lebensmittellieferanten, Paketdienste und weitere Dienstleister müssen aufs Gelände der Sozialen Mitte, mögliche Konflikte mit den Schülerinnen und Schülern zu Fuß oder per Rad sowie mit den "Elterntaxis" sollten minimiert werden. Daher lautete der Vorschlag, Lieferungen zu Schulbeginn oder Ende des Ganztagsschulbetriebs auszuschließen.
Der Argumentation konnte der Gemeinderat weitgehend folgen. Man hoffte auf ein "nachhaltiges Umdenken" der Eltern, damit "Taxifahrten" für die Kinder aufs Notwendigste gesenkt werden. Nicht alle aber sahen die Vorteile von Längs- gegenüber den bisherigen Halteplätzen, einige hielten Kurzzeit-Halteplätze vor der Schule für ganz verzichtbar. Stadt und Ordnungsamt sollten auf jeden Fall die Lage im Auge behalten und für die Sicherheit sorgen.
Ein "alter Bekannter" war zudem Thema im Rat: der Bebauungsplan "Heidelberger Straße, Schwetzinger Straße und Adlerstraße". Einstimmig fielen die Satzungsbeschlüsse, nachdem die Stellungnahmen zur Kenntnis genommen worden waren. Wie Stadtbaumeister Andreas Tisch und Bürgermeisterin Christiane Staab erinnerten, hatte man sich in den vergangenen drei Jahren intensiv mit diesem Dreieck hinter der evangelischen Kirche und anschließend ans "prägende Kulturdenkmal ,Pfälzer Hof’" beschäftigt.
Man verfolge das Ziel, die Nachverdichtung, etwa die Bebauung in Höfen, zu fördern und Modernisierungen der Bausubstanz zu ermutigen. Dabei, so Tisch, dürfe die gewachsene städtebauliche Struktur aber nicht völlig verschwinden. Sie solle gewürdigt, tradiert und behutsam weiterentwickelt werden – "daher ist das so ein komplexes Planwerk".