Das Rathaus in St. Leon-Rot. Foto: Reinhard Lask
St. Leon-Rot. (seb) Mehrheitlich hat der Gemeinderat St. Leon-Rot in seiner jüngsten Sitzung entschieden, die Parkzeitbegrenzung in der Roter Hauptstraße auszuweiten. Seit August ist das "Dauerparken" auf der nördlichen Seite der Hauptstraße, zwischen der Kreuzung mit der Walldorfer Straße und dem Erlengrund-Kreisverkehr, tagsüber nicht mehr gestattet: Zwischen 8 und 18 Uhr darf nur noch für maximal zwei Stunden geparkt werden. Das soll vor allem dem Einzelhandel helfen, der sich verschiedentlich über die ständige Belegung der Parkplätze beschwert hat und will, dass Kunden die Läden für kurze Besorgungen zügig erreichen können. Der Parkplatz-Bedarf der Anwohner ist laut Verwaltung auf den Privatgrundstücken und in Seitenstraßen weitestgehend gedeckt.
Die Straßenverkehrsbehörde im Rathaus hatte vorgeschlagen, die Parkzeitbegrenzung nun auch auf der Südseite der Hauptstraße, zwischen Hausnummer 79 (Spielwarengeschäft) und Erlengrund-Kreisel, einzuführen. So würden alle Händler gleich behandelt. Aus dem Rat kam mehrfach der Vorschlag, die Regelung noch darüber hinaus, bis vor Gasthaus und Metzgerei am Erlengrund, auszudehnen, was schließlich bei 19 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen (Junge Liste) beschlossen wurde.
Um die weitere Reduzierung des Verkehrs im alten Kindergartenweg in Rot, der zum Kindergarten St. Raphael führt, entspann sich eine Diskussion. Die Gemeinde hatte zuvor schon parallel eine weitere Erschließung von der Hauptstraße her angelegt, die als Einbahnstraße vom Kindergarten weg führt. Jetzt schlug die Straßenverkehrsbehörde vor, den alten Kindergartenweg zur "unechten Einbahnstraße" zu machen: Die gälte für Anwohner und Radler nicht, würde aber die Ausfahrt vom Raphael-Parkplatz weg verhindern. Damit würde der Verkehrsfluss auf beiden Straßen im Uhrzeigersinn verlaufen.
Den alten Kindergartenweg weiter zu entlasten, befürwortete Theo Vetter (Freie Wähler). Doch plädierte er mit Verweis auf eine Liste mit über 120 Unterschriften von Anwohnern und Einzelhändlern zudem für die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung im neuen Weg. Achim Schell (Union) wünschte sich von der Verkehrsbehörde im Dienst der Sicherheit die Beobachtung der Situation vor Ort über einen längeren Zeitraum, ähnlich sah es Torsten Weis (FDP). Udo Back (CDU) wiederum zeigte sich offen und erklärte, noch nichts Schlechtes über die Einbahnstraße im neuen Weg gehört zu haben.
Norbert Knopf (Grüne) brachte eine "Spielstraße" im alten Weg ins Spiel, die nur Anlieger benutzen dürften, und bauliche Anpassungen, damit der Verkehr im neuen Weg langsamer fährt. Die Idee der Spielstraße konnte Klaus Grün (SPD) unterstützen. "Jeder Pkw gehört heruntergebremst", war Roland Hecker (FDP) für mehr Sicherheit für Radler und Fußgänger auf beiden Wegen.
Auf Rouven Dittmanns (Junge Liste) Frage erklärte Bürgermeister Dr. Alexander Eger, dass es vom Platz her möglich sei, den Verkehr von beiden Seiten in den neuen Kindergartenweg fahren zu lassen, die Einbahnstraße, keine unumstrittene Entscheidung damals, sollte beim Parken und beim Einbiegen in die Hauptstraße für mehr Übersichtlichkeit und Sicherheit sorgen. Bauliche Veränderungen, nachdem die neue Straße endlich fertig sei, sah der Bürgermeister kritisch, das sei enorm aufwendig. Eger betonte, man habe sich lange Gedanken gemacht, sicherte aber zu, die Lage im alten Kindergartenweg gerne zu prüfen: Ein Beschluss hierzu sei noch nicht dringend erforderlich.