Sorgten für die passende Klangkulisse: die Musikkapellen wie etwa das Fanfarencorps Rauenberg. Foto: Pfeifer
Rotenberg. (BeSt) Nach dem Auftakt am Samstag mit dem Martinszug und der Eröffnung der Martini-Kerwe im historischen Ortskern (die RNZ brichtete) zeigten sich die Vereine und Gruppen am Kerwe-Sonntag von ihrer besten Seite und erwiesen sich bereits beim Mittagessen als großartige Gastgeber.
Leider hielt Petrus nicht das, was er am Morgen versprochen hatte, denn während des Mittagessens senkte sich ein dicker Nebelteppich auf das Angelbachtal herab, sodass man von der Ortsmitte weder die umliegenden Hügel noch das Schloss sehen konnte. Dem 67. Kerwe-Umzug, der sich mit einem heftigen Böllerschuss in Bewegung setzte, taten die Nebelschwaden und die eisigen Temperaturen aber keinen Abbruch. Auch die zahlreich herbeigeströmten Besucher zeigten sich zunächst von der Wetterlage unbeeindruckt.
Das Kerwe-Komitee mit Schlumpel Katrinka an der Spitze des Zuges wurde musikalisch vom Fanfarencorps Rauenberg begleitet. Der Kindergarten "Arche Noah" machte auf das Bienensterben und die Schüler der "Schlossbergschule" auf den eigenen Tauschmarkt "Kids for Future" am Nachmittag in der Schule aufmerksam. Der Männergesangverein Frohsinn war überzeugt, dass der Weihnachtsmarkt trotz der Baustelle in der Schlossstraße in drei Wochen stattfinden werde, wozu er schon zum Umzug Äpfel verteilte. Zudem fanden die rollenden Schaumküsse freudige Abnehmer. Die Malschenberger Portugieserkönigin Hannah Reichenbach wurde vom Weinvolk ebenso gefeiert wie die kurpfälzischen Weinprinzessinnen Anna-Lena Kretz und Maria Kilian, die Bereichsprinzessin Kraichgau, Rebecca Rieger, und die ehemaligen Hoheiten der Gruppe "Alteisen", begleitet von der Trachtenkapelle Harmonie Malschenberg und der Guggenmusik "Phoenix" Kronau.
Eine ausgesprochen muntere Truppe, die demnächst wieder auf der Theaterbühne zu erleben ist: die „Schlossgeister“. Foto: PfeiferTexas Twisters und Feuerwehr waren sich einig, dass in Rotenberg nun die Frauen in den Führungspositionen angekommen seien. Diese drei würden die Anliegen des Stadtteils ab sofort im Rauenberger Rathaus durchboxen. Die Skifreunde schifften Greta mit der Seifenkiste nach Kreta ein und empfingen sie dort im Urlaub samt Strandkorb bei den alten Griechen. Während die Feuerwehr bildhaft darstellte, dass bei der Urlaubsplanung Thomas in die Röhre "cookt", forderte die Jugendfeuerwehr "Fridays für Feuerwehr" und garantierte eine klimaneutrale Überquerung des Angelbachs während ihrer freitäglichen Gruppenstunde, sobald die Brücke zur Sanierung gesperrt wird. Die Ministranten fragten: "Was soll das mit dem Diesel sein?" und hatten die Antwort bereits parat, indem sie lieber Wein und Limo samt grüner Umweltplakette ausschenkten. Die Theatergruppe "Schlossgeister" machte auf ihr neues Stück "Der Yeti Jäger" aufmerksam, das im Januar zu sehen sein wird. Sowohl der Fanfarenzug Mühlhausen als auch der Musikverein Rauenberg begleiteten die Stadtschenke.
Bei anschließenden Platzkonzerten spielten die Kapellen nach dem bunten Treiben auf, doch die Besucher zog es bei den niedrigen einstelligen Temperatur-Graden zu Kaffee und Kuchen oder dem Flohmarkt "Kids for Future" in die warmen Räumlichkeiten.
Am Kerwemontag präsentierten die Köche beste kulinarische Angebote, bevor am Nachmittag das kleine Café des Kirchenchors einlud. Der letzte Kerwe-Abend wurde vom Wehklagen des Kerwe-Komitees eingeläutet. Um Punkt 18 Uhr fand die Feuerbestattung von Schlumpel Katrinka im historischen Ortskern statt. Anschließend spielte die Kultband "Nachtigallen" im Ratskeller auf und heizte dabei gegen die frostigen Temperaturen ein, die auf den Gassen der Altstadt herrschten.