Spatenstich für den neuen Aldi (v.l.): Bürgermeister Peter Seithel, Ingenieur Claus Finzel, Thomas Klingelhöfer, Thomas Jacklofsky, Jochen Sebold und Nils Reithmann von Aldi. Foto: Pfeifer
Rauenberg. (tt) Von der Aldi-Filiale im Gewerbegebiet Frankenäcker in Rauenberg ist nur noch ein kleiner Schutthaufen übrig. In den letzten vier Wochen hat ein Abbruchunternehmen das Gebäude aus dem Jahr 1989 entkernt und die einzelnen Materialen zum Recycling voneinander getrennt. Derzeit finden die Erdarbeiten statt und schon nach Pfingsten soll mit dem Rohbau der neuen Frische-Filiale begonnen werden, für die der Discounter einen siebenstelligen Betrag investiert. Der Startschuss dafür fiel gestern beim Spatenstich auf der Baustelle.
"Unsere neue Frische-Filiale wird um rund ein Drittel größer als die alte", berichtet Nils Reithmann, Leiter Filialentwicklung bei der zuständigen Aldi-Süd-Gesellschaft in Ketsch. Die neue Filiale werde als Pultdachgebäude mit offener Decke im neuen Einrichtungskonzept erbaut. Dabei würden die Ladeneinrichtung und die Ausstattung des Marktes den Fokus noch stärker auf die Frische der Lebensmittel legen und stärker an die heutigen Kundenanforderungen angepasst. Geplant sind dafür breite, behindertengerechte Gänge und niedrige Regale.
"Doch nicht nur im Markt tut sich was, auch den Parkplatz gestalten wir um", sagt Reithmann. So werde man die Parkplätze, die bislang 2,50 Meter breit waren, auf 2,70 Meter aufweiten, damit man aus den Autos besser aussteigen könne. "Außerdem werden wir eine 50-Kilowatt-Schnellladestation für Elektroautos aufstellen." Der Strom dafür komme auch aus der Photovoltaik-Anlage, die auf dem begrünten Dach des neuen Gebäudes installiert werde. "Wir haben sie vom Dach der alten Filiale demontiert und eingelagert", so Reithmann. Ein Viertel des täglichen Energiebedarfs konnte damit bisher gedeckt werden. "Nun wollen wir den Strom der Sonne auch an unsere Kunden weitergeben", erklärt Reithmann.
Die Mitarbeiter freuen sich auf den neuen Markt: "Als wir die alte Filiale geräumt und geleert haben, haben wir das mit einem lachenden und einem weinenden Auge gemacht", berichtet Filialleiter Thomas Jacklofsky. Schließlich habe man mit vielen langjährigen Mitarbeitern erfolgreich in dem Gebäude gearbeitet. Nun lernt Jacklofsky die Arbeitsabläufe im neuen Gebäude in einer identischen Filiale in Weinheim kennen, seine Mitarbeiter sind auf die umliegenden Märkte aufgeteilt und werden als Team wieder zusammenkommen, wenn Ende November wieder eröffnet wird. "Wir werden durch die neue Backwelt und für die Warenverräumung aber mehr Personal benötigen", erklärt Jacklofsky. Von 16 auf rund 25 soll die Zahl der Mitarbeiter steigen. "Wir suchen Personal, bilden aber auch gerne bei uns in Rauenberg aus", so der Marktleiter.
"Ich freue mich, dass in Rauenberg zusätzliche Arbeitsplätze entstehen und wir so eine ansprechende Filiale bekommen, die zukunftsfähig aufgestellt ist", betonte Bürgermeister Peter Seithel beim Spatenstich. Der Einkaufsstandort werde damit gestärkt. Nur rund 18 Monate hatte das Unternehmen auf die Baugenehmigung warten müssen, nachdem sie das Projekt im November 2017 vorgestellt hatte.
Für die Anwohner bedeutete der Abriss eine deutliche Lärmbelastung – auch weil die Stahlbetonwände vor Ort zerkleinert wurden. Nun müssen sie noch einmal starke Nerven haben, wenn der Untergrund für das Fundament verdichtet wird. Aber: "Das mit dem Lärm wird besser", verspricht Claus Finzel, beratender Ingenieur vom Büro IPF Finzel. Nur rund sechs Wochen benötige man, um das neue Gebäude zu stellen. "Dann finden nur noch Arbeiten im Inneren statt", so Finzel.
Von seinen 75 Filialen hat Aldi-Süd in Ketsch schon 60 modernisiert. So wurde gerade der Markt in Angelbachtal modernisiert und auch die Filiale in Wiesloch wird erweitert. Sie erhält gerade in Richtung Westen einen Anbau, die Arbeiten sollen Anfang September abgeschlossen sein.