220 Menschen stellen sich zur Wahl
Wiesloch. (RNZ) 220 Menschen der Südlichen Kurpfalz sind bereit, sich am ersten Advent als Kirchenälteste wählen zu lassen. "Jede/r dritte dieser Kandidierenden lässt sich auf was völlig Neues ein: ein Ehrenamt für sechs Jahre. Das sind mutige Menschen, die bereit sind, so lange viel Zeit zu investieren für andere", sagt die Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenbezirks Südliche Kurpfalz, Elke Piechatzek.
Der Evangelische Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz besteht aus 20 Kirchengemeinden in der Region Wiesloch und Schwetzingen. Die Angebote einer Kirchengemeinde betreffen alle Lebenssituationen und Altersstufen eines Lebens: von der Taufe bis zum Abschied am Grab. In der Seelsorge und Diakonie will Kirche nahe sein bei den Menschen. "Das geht nur im guten Miteinander von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Wir sind aufeinander angewiesen", betont Annemarie Steinebrunner, die Dekanin des Kirchenbezirkes Südliche Kurpfalz.
"Leitung geschieht in der badischen Landeskirche immer kooperativ. Das bedeutet, dass Leitung niemals durch eine Person alleine erfolgt. Darum gibt es in jeder Gemeinde ein sogenanntes Leitungsorgan. In einer Kirchengemeinde heißt dieses Leitungsorgan Ältestenkreis", erläutert die Dekanin weiter. So brauche es zum Leiten in der Kirche immer beide: den Theologen oder die Theologin und die gewählten Vertreter der Gemeinde, die Kirchenältesten. "Nur im Zusammenspiel sind Haupt- und Ehrenamtliche kundig genug für das Steuern der christlichen Gemeinde."
Alle evangelischen Kirchenmitglieder ab 14 Jahren sind zur Wahl aufgerufen. Konfirmierte sind religionsmündig und in diesem Jahr deshalb auch berechtigt, mit zu wählen, teilt der Evangelische Kirchenbezirk mit. Die jüngeren Kinder dürfen im nächsten Jahr beim Kinderkirchengipfel der Landeskirche ihre Meinung dem Landesbischof direkt schreiben. Auch diese "Ansagen" werden dem Kirchenbezirk zufolge ernst genommen. Beides seien "wichtige Schritte für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Kirche.
"Dies sei ja gar keine echte Wahl, kann man oft hören. Es seien ja gar nicht mehr Kandidierende als zu Wählende auf dem Stimmzettel. Ja das ist in mehr als der Hälfte der Kirchengemeinden der Fall", berichtet Öffentlichkeitsreferentin Piechatzek weiter. Aber gerade diese Kandidierenden brauchten die Rückendeckung einer starken Wahlbeteiligung. Sie brauchten Ermutigung, damit sie sich mit einem guten Wahlergebnis gestärkt auf den Weg machen könnten.
Die Briefunterlagen sind dem Kirchenbezirk zufolge verschickt. Bis spätestens Sonntag können diese in den Kirchengemeinden abgegeben werden. Elke Piechatzek wünscht sich eine hohe Wahlbeteiligung. "Wir hoffen, viele Kirchenmitglieder zeigen ihre Verbundenheit mit ihrer evangelischen Kirchengemeinde und vor allem mit den Menschen, die dort steuern wollen, was allen Menschen vor Ort zugutekommen soll."
Info: Alle Informationen zur Kirchenwahl gibt es unter www.kirchenwahlen.de oder im Pfarramt der Ortsgemeinde.