Sie soll einmal für mehr Sicherheit sorgen: die Hecke, die nun anstelle von Bürgermeister Huges Erdwall an der B 292 bei Langenbrücken gepflanzt wurde. Foto: Of
Von Sebastian Lerche
Bad Schönborn. Der Erdwall ist doch nicht ganz Geschichte: In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Karlsruhe hat Bad Schönborns Bürgermeister Klaus Detlev Huge eine Lösung gefunden, die seiner ursprünglichen Intention nahekommt: eine Hecke.
Huge hatte einen 300 Meter langen, rund einen Meter hohen Erdwall entlang der Bundesstraße B292 nördlich des Ortsteils Langenbrücken aufschütten lassen. Das war für den Bürgermeister nach eigener Aussage eine rasche, simple und günstige Lösung für ein Problem, das Langenbrücken schon Jahrzehnte beschäftigt: Ein Feldweg parallel zur B 292 stellt an der fraglichen Stelle eine beliebte "Abkürzung" für Autofahrer dar, die in den Ort wollen. Sie fahren übers Bankett auf den durchaus stark frequentierten Feldweg und zu einer alten Ortseinfahrt.
Damit stellten die Autos Huges Ansicht nach eine potenzielle Gefahr zum einen für hinter ihnen auf der Bundesstraße fahrende Menschen und zum anderen für Radfahrer oder Spaziergänger auf dem Feldweg dar.
Der Wall sollte dieser Abkürzung buchstäblich einen Riegel vorschieben und – um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen – artenreich und insektenfreundlich begrünt werden. Das Regierungspräsidium Karlsruhe und das Landratsamt, das sich der Angelegenheit dann federführend widmete, betonten aber, dass der Wall entfernt werden muss: Huge hatte die erforderliche Genehmigung nicht beantragt und die Fachleute stuften seine Sicherheitsmaßnahme nicht nur als gar nicht genehmigungsfähig ein, sondern überdies selbst als Gefahrenquelle.
Der Wall wurde inzwischen abgetragen. Doch bis zuletzt hatte Bürgermeister Huge darauf beharrt, dass er seinen Zweck erfüllt hatte: Autofahrer seien dem "Schleichweg" fern geblieben. Von der frisch angepflanzten Hecke erhofft er sich nun das Gleiche. "Das Landratsamt sieht das Sicherheitsproblem, das mich bedrückt, ebenfalls", freute er sich, dass der Handlungsbedarf "offenkundig geworden ist" und eine Lösung gefunden worden sei.
Man einigte sich darauf, die Hecke von einer Fachfirma auf einer Länge von 130 Metern anpflanzen zu lassen, 100 Meter davon befinden sich auf Landesgelände, 30 Meter fallen in die Verantwortung der Gemeinde Bad Schönborn. Im Frühjahr soll sich überdies nun der ebenfalls beabsichtigte Nebeneffekt, Blütenreichtum zugunsten von Insekten, zeigen.
Wie der Bürgermeister ergänzend erklärte, sind das Disziplinarverfahren des Landratsamts und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die unter anderem wegen des Erdwalls eingeleitet wurden, von dieser Entwicklung unbeeinflusst.