Adolf-Schmitthenner-Gymnasium Neckarbischofsheim. Foto: Keller
Waibstadt/Neckarbischofsheim. (kel) Weil die Schülerzahlen steigen, steigen auch die Kosten für den Schülertransport. Das erleben gerade die Kommunen im Einzugsbereich des Neckarbischofsheimer Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums und der Waibstadter Realschule: Etwa 25.000 Euro zusätzlich sind pro Jahr nötig, um die Pennäler aus Waibstadt, Eschelbronn, Epfenbach, Spechbach und den Neckarbischofsheimer Teilorten zum Unterricht zu bringen.
Nachdem mit Schuljahresbeginn die Zahl der Gymnasiasten abermals um 80 anstieg, war beim Busverkehr offenbar die kritische Marke erreicht, so schildern es die Gemeinden einhellig in einem Schreiben an das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Der Kreis ist neben den Kommunen der wichtigste Geldgeber im Schülerverkehr und zahlt satzungsgemäß 45 Prozent des Kostenaufwands. Die Zugkraft des Gymnasiums, so stellte Landrat Stefan Dallinger jetzt in einer Sitzung des zuständigen Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft fest, sei dem dortigen G9-Angebot, also dem neunjährigen Weg zum Abitur geschuldet, das deutlich mehr nachgefragt sei als die Regelvariante G8.
Während beim Schülertransport aus Richtung Helmstadt die Passagierkapazitäten der eingesetzten Busse aktuell noch ausreichen, ist bei der Anfahrt aus der anderen Richtung das Ende der Fahnenstange offenbar erreicht. Die bisherige Angebot sei "unzureichend", konstatierte beispielsweise Waibstadts Bürgermeister Joachim Locher. Mit zusätzlichen Fahrten auf den bestehenden Linien und dem Einsatz eines Gelenkbusses auf der Strecke von Untergimpern zur Waibstadter Realschule versuchte man zum Schuljahresbeginn, das Platzangebot zu erweitern. Zusätzlich bedient ein Subunternehmer mit einem weiteren morgendlichen Bus die Strecke von Eschelbronn nach Waibstadt zur Realschule. Das System funktioniert inzwischen auch, so heißt es aus den Rathäusern, wenngleich Eltern und Schüler gelegentlich weiterhin über drangvolle Enge in den Bussen klagen.
Laut Landratsamt wurde mit der Kapazitätsausweitung die "kostengünstige Alternative" im Schülertransport gefunden. Den größten Kostenbetrag muss Waibstadt aufgrund seines vergleichsweisen hohen Kilometeranteilsübernehmen, nämlich rund 11.000 Euro pro Jahr (abzüglich Kreiszuschuss). Gut 7000 Euro entfallen auf Eschelbronn, etwa 5000 Euro gehen auf das Konto von Neckarbischofsheim. Spechbach ist mit 1000 Euro, Epfenbach mit 600 Euro dabei. Die Neuregelung macht eine entsprechende Änderung des Konzessionsvertrags mit der Palatina Bus GmbH erforderlich.