"Abgestürztes" Flugzeug war Modellflieger (Update)
Ein Großaufgebot suchte am Sonntag nach dem "verunglückten" Flieger. Am Ende stellte sich heraus: Es war nur ein Modellflugzeug.

Waibstadt. (jubu/fro) Großeinsatz von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei am Sonntagnachmittag bei Sinsheim: Augenzeugen berichteten, am Sonntag, gegen 13.40 Uhr, den Absturz eines Kleinflugzeuges zwischen Waibstadt und Daisbach gesehen zu haben. Ein großer Alarm war die Folge: Polizeihubschrauber, Rettungshubschrauber, Feuerwehrkräfte aus Waibstadt und Daisbach, mehrere Notärzte und Rettungswagen wurden eingesetzt. Das Waldgebiet wurde weiträumig abgesucht, allerdings fehlte von einem Flugzeug jede Spur.
Nach weiteren Ermittlungen des Polizeireviers Sinsheim folgte dann die große Erleichterung. Bei dem angeblich abgestürzten Flieger handelte es sich lediglich um ein Modellflugzeug. Es war kurz zuvor vom Sinsheimer Modellflugplatz in der Nähe der Hoffenheimer Klinge gestartet und kam dort auch wenig später wieder heil zurück.
Zwar dürfen die Modellflieger nur in einem rund 350 Meter großen Radius um ihr Gelände fliegen, die Nähe zur Bundesstraße 292 reichte aber wohl aus, um die Augenzeugen zu alarmieren. Die Retter konnten schließlich aufatmen, schmunzeln und schließlich wieder den Rückweg antreten.
Ulrich Neuberger, Mitglied des Modellsportflugvereins Sinsheim (MFSV), war beim Treffen der Modellflieger dabei. Die wunderten sich nicht schlecht, als plötzlich die Polizei auftauchte. Der "Übeltäter" war ein rot-weißes Kunst-Modellflugzeug mit 2,40 Meter Flügelspannweite, das waghalsige Manöver über dem Gelände hinlegte, erklärt Neuberger im Gespräch mit der RNZ.
Das besondere beim Kunstflug: Die Maschinen können weißen Rauch erzeugen, um ihre Manöver spektakulärer erscheinen lassen – ganz wie ihre "richtigen" Vorbilder aus dem Kunstflug. "Wie beim Red Bull Air Race", sagt Neuberger. Dabei stürzen sich die Maschinen fast senkrecht dem Boden entgegen oder trudeln, scheinbar ohne Kontrolle, durch die Luft. Kein Wunder also, dass die Manöver für Laien wie ein Absturz aussehen.
Für Modellflieger sind solche Missverständnisse "nix außergewöhnliches", erzählt Neuberger. Beim Sinsheimer Verein ist ein solcher Vorfall aber noch nie vorgekommen. Ein paar Auswärtige Modellpiloten hätten die Sinsheimer gleich beruhigt: "Das passiert als mal." Selbstverständlich sei es gut, dass bei einer solchen Meldung nach einem abgestürzten Flugzeug gesucht wird, sagt Neuberger. Aus der Entfernung sei auch "echt schwer zu erkennen", dass es sich nur um ein Modell handelt. Wäre das Flugzeug tatsächlich abgestürzt, hätte der Pilot übrigens einen Schaden von rund 3000 Euro beklagen müssen.
Update: Sonntag, 1. August 2021, 16.36 Uhr
"Abgestürztes" Kleinflugzeug entpuppte sich als Modellflieger
Waibstadt. (pol/lyd) Im Laufe des Sonntagnachmittags meldete die Polizei, dass es sich bei dem angeblich abgestürzten Flugzeug um ein Modellflugzeug handelte, dass vom Modellflugplatz Sinsheim gestartet und auch zwischenzeitlich dort wieder angekommen ist. Die Suche konnte daraufhin eingestellt werden.
Update: Sonntag, 1. August 2021, 15.02 Uhr
Ist ein Kleinflugzeug im Wald abgestürzt?
Waibstadt. (pol/lyd) Nach einem Hinweis, dass über einem Waldgebiet an der K4281 ein Kleinflugzeug offensichtlich technische Probleme hatte, wird derzeit das Waldgebiet Waibstadt/Daisbach mit mehreren Einsatzkräften abgesucht. Die Hubschrauber der Polizei und des Rettungsdienstes sind an der Suche ebenfalls beteiligt.
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