Symbolfoto: Lukas Schulze/Illustration
Reichartshausen. (cba) Das wirkte wie eine kalte Dusche: Die Bürger der Centgemeinde müssen sich wohl auf eine saftige Gebührenerhöhung gefasst machen. Zwar ist noch nichts beschlossen, Bürgermeister Otto Eckert warnte die Bürgervertreter jedoch schon mal vor: Bei der nächsten Versammlung des Wasserzweckverbands Mühlbachgruppe, die am 5. Dezember, 18 Uhr, im Bürgersaal Reichartshausen stattfinden soll, könnte möglicherweise eine Gebührenerhöhung von derzeit 1,56 Euro für den Kubikmeter Wasser auf 2,02 Euro abgesegnet werden. "Das trifft die Bürger hart", so die Vermutung Eckerts, der dem Gremium von einem Mitteilungsschreiben der Mühlbachgruppe berichtete.
Darin aufgeführt auch ein Rechenbeispiel: Demnach muss die Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern mit einer Gebührenerhöhung von 288 Euro auf 386 Euro rechnen. Kalkuliert wurde mit einem Verbrauch von 140 Kubikmetern im Jahr. Darin inkludiert ist bereits die Zählergebühr - auch diese wird sich vermutlich erhöhen, so Eckert. Begründet werde die anstehende Kostensteigerung mit dem Wechsel in der Unternehmensführung und der erfolgten Personalaufstockung, berichtete der Bürgermeister und wusste von "Mitarbeitern, die 600 Überstunden vor sich herschieben." Die Betriebssicherheit sei durch Überlastung der Mitarbeiter nicht mehr gewährleistet gewesen, das Risiko bei eventuell auftretenden Zwischenfällen zu groß.
Rüdiger Heiß monierte: "Politisch ist das nicht geschickt gemacht. Uns schockt die Gebührenerhöhung erst mal." Der Bürgermeister relativierte jedoch: "Die Gebührenerhöhung ist kostendeckend zu erheben." Zudem bewege sich der Preis damit immer noch unterhalb des Niveaus der Zeit, als die Gemeinde ihre Wasserversorgung noch selbst in der Hand hatte. Seit 2004 bezieht Reichartshausen sein Trinkwasser von der Mühlbachgruppe, bis Ende 2003 lag der Preis noch bei 2,35 Euro pro Kubikmeter.
Trotz des Unmuts über die Kostensteigerung gab es auch anerkennende Töne: "Wichtig ist sauberes Trinkwasser. Was die Mühlbachgruppe macht, ist picobello", gab Emil Eckert zu bedenken.