So geht’s mit der Badewelt weiter
Erweiterung erfolgt möglicherweise in Etappen und nicht vor dem Jahr 2022 - Rutschen mit virtueller Realität - Neue Sauna an Ostern

Von Christian Beck
Sinsheim. Die Badewelt-Erweiterung kommt. Doch sie kommt möglicherweise in Etappen. Und mit dem Bau wird wohl nicht vor dem Jahr 2022 begonnen. Dies teilte Edelfried Balle, Geschäftsführer der Thermengruppe Josef-Wund-Stiftung, im Gespräch mit der RNZ mit. Wie die Planungen und momentanen Überlegungen konkret aussehen, und was sich in der bestehenden Badewelt tut – hier die Zusammenfassung.
"Wir halten an den Erweiterungsplänen fest. Die große Vision gibt’s noch", erklärt Balle, nachdem zuletzt spekuliert worden war, dass die Pläne nach dem Unfalltod des Investors Josef Wund deutlich kleiner ausfallen. Seit dem 1. November ist dessen Nachlass geklärt – "seit diesem Zeitpunkt sind wir handlungsfähig", berichtet Balle. Zurzeit würde an einem Masterplan gearbeitet, er soll im Frühjahr präsentiert werden.
Ursprünglich sei die Erweiterung mit mehreren Hotels, dem Rutschenparadies "Galaxy" mit 38 Großrutschen, einem Wellenbad, weitere Saunen und Wellness-Einrichtungen in einem Guss geplant worden. "Wir überlegen nun, ob wir in Etappen bauen", berichtet Balle. Dabei gehe es auch darum, den bestehenden Betrieb der Badewelt so wenig wie möglich zu stören.
Sicher ist laut Balle, dass ein oder mehrere Hotels nicht Teil eines ersten Bauabschnitts sein werden. Grundsätzlich sei ein Hotel aber "sehr sinnvoll, für Sinsheim wie die Gäste", findet der Geschäftsführer. Auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht findet: "Dort gehört zwingend ein Hotel hin."
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Grundstücke im Wert von über fünf Millionen Euro sind seit vielen Jahren für die Erweiterung optioniert. Ein Bauantrag liegt allerdings noch nicht vor. Albrecht ist diesbezüglich aber "völlig entspannt, weil wir wissen, dass das kommt". Grundsätzlich könne man in Sinsheim mehr als froh sein, "dass wir Standort der Wund-Gruppe geworden sind".
Wenn es darum geht, wie die Erweiterung konkret aussehene soll, hält sich Balle bedeckt. Momentan fragten sich die Planer "was trendy ist", erläutert er. Die Pläne dazu seien sehr visionär und "manchmal auch spinnig".
Einen kleinen Vorgeschmack auf die Erweiterung können Besucher bis zum Jahresende in der Badewelt erleben. Wer will und zwei Euro extra zahlt, kann im so genannten "Cube" mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille rutschen, ohne nass zu werden. Über die Brille wird ein Video eingespielt, dass einen Flug durch eine transparente Röhre über den Dächern Londons zeigt. Und der hydraulisch angetriebene Sitz, auf dem sich der Gast anschnallen muss, bewegt sich passend zu den Kurven sowie abschüssigen oder ansteigenden Abschnitten der Röhre, die im Video gezeigt werden. Die RNZ hat die Variante getestet – sie ist erstaunlich realistisch und erinnert an eine Fahrt mit der Achterbahn.
Solche VR-Brillen sollen auch im künftigen Rutschenparadies zum Einsatz kommen. Besucher können dann ganz real rutschen und bekommen auf die Bewegungen abgestimmte Filme gezeigt, so dass sie den Eindruck haben, dass sie beispielsweise durch den Regenwald rutschen. Laut Balle soll die virtuelle Realität die Rutschenwelt ergänzen und nicht ersetzten.
Für die bestehende Badewelt verspricht Balle ebenfalls Neuerungen: Mit Hilfe digitaler Technik sollen Stammgäste künftig ohne Anstehen ins Bad kommen. Und eine neue Sauna soll es auch geben: "etwas Schwimmendes", verrät Balle. Voraussichtlich ab Ostern kann man dort schwitzen.