Von Tim Kegel und Ursula Brinkmann
Sinsheim/Mosbach. Großer Bahnhof am Sinsheimer Bahnhof für den kreisübergreifenden Linienbusverkehr: Landesverkehrsminister Winfried Hermann nahm fürs Grußwort hinterm Steuer der "899" Platz, der Regiobuslinie, die seit Januar Sinsheim mit Mosbach-Neckarelz verbindet.
Eine illuster besetzte offizielle Eröffnungsfahrt mit dem Minister, dem Vize-Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Joachim Bauer, dem Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, sowie zahlreichen Bürgermeistern und Kreisräten startete am Freitag, 13 Uhr, in der Stadt der Landesheimattage 2020. Die Regiobusse, sagt der Sinsheimer Joachim Bauer, verbessere die kreisübergreifende Mobilität für Schüler und Pendler und stelle wegen ihres "regelmäßigen und dichten Takts" eine gute Alternative zum Individualverkehr dar.
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Die Busse mit Stationen in Waibstadt, Helmstadt, Aglasterhausen, Obrigheim und Neckarelz verkehren wochentags ab 5 Uhr im Stunden-, abends und am Wochenende im Zweistundentakt. An Bord der Niedereinstiegsbusse gibt es Internetverbindung und USB-Steckdosen. Das Land Baden-Württemberg schießt der neuen Linie, deren Gesamtkosten bei rund 2,05 Millionen Euro liegen, 1,75 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren zu, den Rest der Kosten übernehmen die Landkreise.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Foto: Tim Kegel
Verkehrsminister Hermann attestierte den Landräten am Ende der Busfahrt "Mut" zu ihrer Entscheidung und schickte ein "dickes Dankeschön" hinterher. Über die ersten Wochen des Fahrbetriebs konnte Manfred Wagner viel Erfreuliches berichten.
Sein Busunternehmen hatte die Ausschreibung der Busverkehr Rhein-Neckar (BRN) gewonnen, Firmeninhaber Wagner hatte sowohl die allererste reguläre als auch die Promi-Fahrt übernommen. "Die Leute freuen sich über das tolle Angebot; da hat man drauf gewartet", gab er Meinungsäußerungen von zufriedenen Fahrgästen weiter. Christian Hertel, Geschäftsführer des BRN, konnte erste Tagesgastzahlen nennen: "360 bis 400 - das ist in der Startphase ein Riesenerfolg."
Dass die Strecke Potenzial habe, wie es Dirk Schäfer vom Fachdienst ÖPNV im Landratsamt einschätzt, das will man nutzen und steigern. Und vielleicht sogar die Linie selbst verlängern, denn Landrat Dr. Achim Brötel sähe sie am liebsten am Mosbacher Busbahnhof enden. "Fördertechnisch war das nicht möglich, da es dort eine Schiene gibt." Minister Winfried Hermann will sich einer Verlängerung nicht verschließen. "Wenn es den Bedarf bis Mosbach gibt, würde unsere Förderung nicht wegfallen - bis auf diese drei Kilometer."