Braune Stellen auf dem Sportplatz ärgern den TSV Dühren
Defekte Pumpe soll jetzt getauscht werden - "Etwas spät erkannt worden"
Von Tim Kegel
Sinsheim. Der Dührener Sportplatz - er hat etwas Tristes, zur Zeit. Vor wenigen Jahren erst saniert, weist das Grün des TSV Germania nun schon wieder große braune Stellen auf. Ein Freundschaftsspiel wurde deshalb abgesagt.
Und Dührens Pokalspiel gegen Treschklingen hätte am Sonntag um ein Haar in Sinsheim stattfinden müssen - wäre nicht sowieso der Schiedsrichter nicht erschienen. Ob B-Ligist Dühren beim Ersatztermin am Donnerstag seine Punkte auf heimischem Rasen ins Trockene holen kann, hängt nun also entscheidend vom Wasser ab.
Der Hilferuf kam nun von Vereinsveteranen. "Was ist da los?", fragte Friedhelm Brehm. Zu viel Bewässerung, so habe das städtische Grünflächenamt dem Verein bei Besprechungen mitgeteilt, schade dem Rasen womöglich mehr als sie nütze: "Die Wurzeln gehen dann nicht tief", schildert Sarah Buchholz, Leiterin der Abteilung, auf Nachfrage. Hierdurch erhöhe sich das Risiko von Fäulnis und Pilzbildung.
Ganz einverstanden ist Friedhelm Brehm damit nicht: "Lieber kurze Wurzeln als gar keinen Rasen", faucht er. Erst im Jahr 2014 war der Dührener Sportplatz saniert worden, es flossen unter anderem 42.906 Euro Landeszuschuss. Seither war in steter Regelmäßigkeit von Trockenheit die Rede.
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Doch Rettung naht offenbar: Eine Fachfirma sei mit der Reparatur einer Pumpe beauftragt worden und lege "noch in dieser Woche" los, heißt es im Rathaus. Der Zustand des defekten Geräts sei "leider auch etwas spät erkannt worden", sagt Buchholz, auch vom Verein selbst, wie sie durchblicken lässt. In Dühren kümmerten sich Platzwarte zur Zeit "händisch" um die "manuelle Bedienung der Pumpe".
Ein altes Problem? Jedenfalls machte die Pumpe der Bewässerung in Dühren bereits im Jahr 2015 Probleme. Rund 3000 Euro mussten in die Technik investiert werden, hieß es damals.
Das Grünflächenamt, das in der Sommerzeit "sämtliche Rasenflächen mit Beregnung im Stadtgebiet im Blick haben" müsse, sei aus eben diesem Grund "auf die Informationen der Platzwarte angewiesen", sagt die Abteilungsleiterin. Ihre vor Ort tätigen Mitarbeiter und deren Grünpflegewissen nimmt sie in Schutz. Der Zuständige für Dühren habe sein Handwerkszeug "als Greenkeeper im Golfsport gelernt".
Extreme Wetterlagen, extreme Situationen - diese Bedingung gilt auch für Dührens B-Ligisten: Mit Wasser aus dem Hochbehälter aus einer eigenen Quelle habe es das Dorf noch relativ gut erwischt. Von Wasserknappheit könne man trotz des Extremsommers im Juli nicht reden.
Allerdings stünde der Wasserverbrauch durch Rasensprenger auf Sportplätzen bei nicht geringen Teilen der Bevölkerung in der Kritik - "gerade in extremen Sommern" müsse das Amt einiges wegstecken.
Tatsächlich fließt viel Wasser aufs Dührener Geläuf: Jeden zweiten Tag wird beregnet, 40 Minuten lang im Mittelfeld, 30 Minuten am Außenberegner. Wie viel Wasser da zusammenkommt: "Sicherlich mehr als 50 Kubikmeter pro Beregnungsvorgang."