Der Kreisel am Ortseingang ist pflegeintensiv. Jetzt wünscht sich der Ortschaftsrat eine völlig neue Konzeption und arbeitet bereits daran. Foto: Christiane Barth
Helmstadt-Bargen. (cba) Ist der Kreisel am Ortseingang Bargens eine Fehlplanung? Diese Vermutung jedenfalls klang an bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates. Jetzt soll der Kreisverkehr überplant und neu bepflanzt werden. Wegen des starken Wuchses der Gräser, Stauden und Blumen mache der Kreisel einen ungepflegten Eindruck, obwohl der Bauhof in zweiwöchentlichem Turnus die Bepflanzung stutze und mähe, sagte Ortsvorsteherin Nazan Strauß.
"Artenvielfalt" und "pflegeleicht" waren die Wörter, die in der Diskussion, wie man dem Problem denn nun beikommen soll, mehrmals fielen. Anvisiert wird nun nicht allein eine neue Stauden- oder Gräsersorte, sondern ein völlig neues Konzept für die Gestaltung des Kreisverkehrs, der den Ort von Flinsbach kommend als eine Art Eintrittspforte repräsentiert. Dieses Konzept soll nun erarbeitet und dann zunächst an die Gemeinde Helmstadt, die dieses erst noch genehmigen muss, weiterempfohlen werden.
Benedikt Sommerauer hatte bereits durchdachte Ideen auf dem Tisch: Demnach könne der Untergrund einmal komplett abgetragen werden, um den Grundstein für die neue Konzeption sowie für die spätere Bepflanzung zu legen. "Das ist einmal ganz viel Arbeit, aber dann auf lange Sicht viel weniger", ergänzte die Ortsvorsteherin.
Die Artenvielfalt wolle man mit der Neuanlage ebenfalls fördern. Sommerauer favorisierte zudem heimisches Saatgut, das auf die Region zugeschnitten ist, und er schlug bereits einen Anbieter für dieses vor. Es sprach von "wunderschönen Paketen, die gut wachsen" und die nur ein einziges Mal im Jahr gemäht werden müssten. "Die Materialkosten wären eigentlich ziemlich gering", unterstrich Sommerauer sein Konzept für den Ortseingangskreisel, der die Arbeitskraft der Gemeindemitarbeiter künftig deutlich weniger in Anspruch nehmen soll – etwa mit Blühmischungen, die auf zehn Jahre ausgelegt sind. Natürlich sei die Umgestaltung zunächst ein enormer Aufwand mit Entfernung der gesamten Oberfläche und des Vlieses, auch Erde müsse möglicherweise abgetragen und dann erneut eine Schotter- sowie eine Spezialschicht aufgebracht werden.
Dietlinde Köpf hakte nach, ob die jetzigen Stauden beibehalten bleiben könnten. "Ich weiß nicht, ob die sich mit dem neuen Untergrund wohlfühlen", gab Sommerauer zu bedenken und schlug stattdessen vor, die künftige Saatgutmischung für magere, durchlässige Standorte mit ebenfalls neuen Stauden oder Bodendeckern zu ergänzen, Thymian möglicherweise. Eventuell könne die Bepflanzung außerdem mit Natursteinen ergänzt werden.
"Wenn all das vom Ortschaftsrat gewünscht wäre, könnte man dann die Kostenfrage klären, mit dem Bauhof reden, die Planung wasserdicht machen und eventuell in den Haushaltsplan für nächstes Jahr einkalkulieren", schickte Sommerauer schon mal voraus. Köpf fragte, ob der kommunale Bauhof in die Arbeiten integriert werde. Sommerauer sprach von verschiedenen Arbeitsphasen, in die schließlich die praktische Umsetzung aufgeteilt werde. "Eine große Arbeitsphase ist die Straßensperre. Das muss unbedingt der Bauhof machen", insistierte er.
Udo Banspach legte den Fokus schließlich auf die Kosten: "Letztlich entscheidet doch, ob sich das alles rentiert, sonst haben wir keine Chance." Freilich spiele die Optik eine große Rolle, meinte Banspach. Doch er relativierte: Nur wenn es gelänge, auf Dauer günstiger zu liegen, sei das Projekt realisierbar. Die Ortsvorsteherin gab ihm recht. Der Ortschaftsrat sprach sich schließlich für ein Gesamtkonzept aus. Denn Tenor und Fazit der Sitzung waren: "Mit ein paar neuen Stauden ist das nicht getan."