Bürgermeister Thalmann mit dem Prototypen eines mobilen Gartenschaubotschafters. Fotos: Guzy
Von Armin Guzy
Eppingen. "So eine positive Stimmung hatten wir zuletzt bei den Heimattagen 2007", fasst Oberbürgermeister Klaus Holaschke seine Wahrnehmung zur Gartenschau-Befindlichkeit der Eppinger zusammen. "Und der Tourismus wird wie damals einen Schub erfahren", ist sich das Stadtoberhaupt sicher. Anlaufstelle für Gartenschaubesucher wird vor allem 2021, aber eigentlich ab sofort das neue Gartenschaubüro direkt neben dem Rathaus im historischen Fachwerkgebäude "Alte Post" sein. Am Freitag wurde es mit einer kleinen Feier eröffnet, mehr als zwei Jahre vor der Schau.
Papierblumen, pink, blau und grün, schmücken die Stehtische, Luftballons in denselben Farben, den Farben des Gartenschau-Logos, schweben am Eingang, Häppchen und Sekt gibt’s - und auf eine blühende Zukunft ausgerichtete Worte vom OB, als er die Schau als "Höhepunkt der jüngeren Stadtgeschichte" bezeichnet.
Viel Geld hat die Stadt bereits in die Hand genommen, um die Schau zu einem Erlebnis für die Besucher, aber auch zu einem nachhaltigen Gewinn für die Eppinger werden zu lassen. Neues Personal wurde eingestellt, bald beginnen die Arbeiten am Stadtweiher, und auch das ehemalige Gasthaus "Schwanen" wird für einen stattlichen Betrag saniert und umgemodelt. Wie viel die vom Land mit erheblichen Mitteln geförderte Gartenschau am Ende kosten wird, steht noch längst nicht fest, aber mindestens zehn Millionen Euro werden es voraussichtlich sein - ohne die Programmpunkte im Veranstaltungsjahr.
Austausch am Empfangstresen: Kleingartachs Ortsvorsteher Friedhelm Ebert (l.) und OB Holaschke im neuen Gartenschaubüro.
Da nimmt sich die Investition in das neue Gartenschaubüro vermutlich bescheiden aus; vermutlich, weil bei der Einweihung keine Zahlen dazu genannt werden. Nur so viel: Der Gemeinderat hatte dem Kauf der Räume im augenfälligen Fachwerkhaus aus dem Jahr 1588 bereits im vergangenen Frühjahr zugestimmt. "Mit dem klaren Ziel: Gartenschau", wie OB Holaschke sagt. Binnen weniger Monate wurde der ehemalige Friseursalon nun zur zentralen Anlaufstelle umgebaut, mit einem einladenden Empfangstresen ausgestattet und an die Bedürfnisse der Gartenschaumitarbeiter angepasst. Das Team kümmert sich hier nicht nur um Projektorganisation und Marketing, sondern auch um die bunten Themen der Gartenschau, um ehrenamtliche Bürgerprojekte, Veranstaltungen und Aktionen, die im neuen Büro zusammenfinden sollen. Nach dem Großereignis soll das Büro dann als Tourist-Information genutzt werden, doch schon jetzt liegen hier alle wesentlichen Prospekte und Infos über die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten und die Umgebung aus.
Einziges Manko: Der Zugang ist nicht barrierefrei und recht schmal. Rollstuhlfahrer müssen eine etwa 20 Zentimeter hohe Stufe überwinden, um ins Gartenschaubüro zu gelangen. Tim Roher von "bw grün", der Fördergesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH, der Mitveranstalterin der Eppinger Gartenschau, verweist auf die baulichen Zwänge des historischen Ensembles. Die Mitarbeiter würden gehandicapten Besuchern aber selbstverständlich über die Schwelle helfen.
Beim Zerschneiden des Absperrbandes kommen dann zwar keine Garten-, sondern nur herkömmliche Scheren zum Einsatz, dafür präsentieren OB Holaschke und Bürgermeister Peter Thalmann bei der Einweihungsfeier aber gleich noch den bunt lackierten Prototypen eines mobilen Gartenschaubotschafters: Die bepflanzte Schubkarre und ihre noch anzufertigenden Pendants sollen ab Frühjahr an verschiedenen Stellen der Stadt zu sehen sein, die vom Bauhof und von Bürgern gepflegt werden. Auch eine Art des Anschubs. "Wir wollen gute Gastgeber sein", sagt Holaschke am Ende, "und wir sind hoch motiviert." Und ein nicht allzu großes und daher "kuscheliges" Büro fördere bekanntlich den Teamgeist.