Der Friedhof liegt direkt an der Ortsausgangsstraße Richtung Waldwimmersbach, die oft von Lkw und Rasern frequentiert wird. Bei Beerdigungen werden die Trauergäste dadurch empfindlich gestört. Foto: Christiane Barth
Von Christiane Barth
Epfenbach. Trauerfälle erfordern Rücksichtnahme, Verständnis und Trost. Und all das am besten in einem ruhigen Rahmen, der der Schwere der Situation gerecht wird. Dieser allerdings kann nicht mehr gegeben sein, wenn Andacht und Bestattungsritual von Straßenlärm empfindlich gestört werden, meint Gemeinderat Manfred Hafner. Im Gremium machte er kürzlich seiner Empörung darüber Luft und die RNZ fragte nach:
"Entwürdigend" sei dies, findet Manfred Hafner. Mehr als nur störend empfindet er den Lärmpegel bei Bestattungen. Die Worte, die bei der Trauerfeier Trost spenden und des Verstorbenen gedenken sollen, seien kaum zu verstehen, wenn ständig Autos vorbeifahren. Verschärft werde die Situation zum einen dadurch, dass der Friedhof direkt in einem stark frequentierten Kreuzungsbereich zwischen Friedhofsstraße und Ringstraße liegt. Zum anderen wird er flankiert von einer der sieben Ortsausgangsstraßen, die ohnehin durch hohes Verkehrsaufkommen und Raser belastet sind.
Hinzu komme, dass die Leichenhalle direkt an jenem Kreuzungsbereich liegt und Trauerfeiern dann ungefiltert dem Straßenlärm ausgesetzt sind. "Besonders schlimm ist es, wenn Lkw vorbeibrettern", klagt Manfred Hafner, "bei Beerdigungen, die mittags stattfinden, kann man kaum ein Wort verstehen". Bei einer der jüngsten Bestattungen hätte "jeder den Kopf geschüttelt" ob der massiven Begleitgeräusche.
Kein würdiger Rahmen also für eine Andacht, die den Empfindungen der Trauergäste gerecht werden will, findet Manfred Hafner. Was aber tun gegen die Lärmbelästigung von Kraftfahrzeugen, die oft mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Waldwimmersbach den Ort verlassen oder mit ebenso hoher Geschwindigkeit ins Dorf hineinfahren?
Manfred Hafner hat sein Anliegen bereits der Verwaltung vorgetragen und will, falls im Rathaus nichts gegen das Problem unternommen werden sollte, selbst aktiv werden.
Mit einem mobilen Schild will er während der Bestattungszeremonie die Verkehrsteilnehmer zur Rücksichtnahme auffordern. Möglicherweise sei der CDU-Gemeindeverband bereit, die Kosten zu übernehmen. Am Geld aber solle es auf gar keinen Fall scheitern, meint Manfred Hafner: "Es findet sich ein Weg." Ein Weg also, glaubt Hafner, um Trauerfeiern künftig wieder in Würde begehen zu können. Dieser scheint inzwischen gefunden: Bürgermeister Joachim Bösenecker teilt mit, zwei mobile Straßenschilder mit der Warnung "Achtung, Beerdigung, bitte langsam fahren" bestellt zu haben. Kosten: 200 Euro.