Der bisherige Mieter zieht bald aus, nun sucht die Stadt einen Nachfolger. Archivfoto: Guzy
Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. "Wir sind professionell auseinandergegangen", sagt Oberbürgermeister Sebastian Frei. Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bad Rappenau und Bernd Axenbeck als Mieter einer großen Fläche im Bahnhofsgebäude mit Blumenladen und Post ist einvernehmlich beendet worden.
Stein des Anstoßes war die deutliche Reduzierung der Öffnungszeiten der Postfiliale im Juli 2017. Betreiber Axenbeck schob die Schuld dem damaligen OB Hans Heribert Blättgen sowie der Post aufgrund neuer Richtlinien zu. Blättgen konterte in der Gemeinderatssitzung mit einer Stellungnahme. Es entbrannte ein Streit zwischen Filialbetreiber auf der einen und Stadtverwaltung und Post auf der anderen Seite.
Im Dezember 2017 schloss Axenbeck sein Geschäft im Bahnhofsgebäude dann komplett. Blättgen-Nachfolger Sebastian Frei hat diesen Disput nun beigelegt. Wie der neue OB bestätigt, wurde ein Aufhebungsvertrag geschlossen. Die Stadt sei bereits auf der Suche nach einem neuen Mieter: "Die freie Fläche ist ausgeschrieben und wir sammeln nun Interessenten und Angebote. Wir schauen, was und wer auf uns zukommt."
Das Anforderungsprofil der Stadtverwaltung für das Objekt in einer exzellenten Lage, wie Bad Rappenau in einer Anzeige wirbt, fordere von potenziellen neuen Mieter eine gewisse "Qualität". "Es ist ein schönes, historisches Gebäude", meint Frei und ergänzt: "vielleicht Gastronomie oder Einzelhandel." Generell seien Verwaltung und Oberbürgermeister gegenüber jedem Interessenten offen. Es müsse lediglich etwas sein, dass "zu Bad Rappenau passt" und "einen Mehrwert für die Stadt hat".
Frei habe sich auch persönlich nicht auf eine Wunschlösung festgelegt. Ebenso sollen Ideen und Anregungen der Bevölkerung bei der Entscheidungsfindung mit einfließen.
Die freien Flächen im Bahnhofsgebäude stehen laut Sebastian Frei ab dem 1. Juli zur Verfügung. Ob zu diesem Datum auch bereits ein neuer Mieter ein Geschäft oder Café eröffnet, ist ungewiss. "Das ist von den Bewerbern abhängig", sagt das Verwaltungsoberhaupt. Ziel sei es, die Geschäftsräume "zeitlich gedeckt weiterzuvermieten". Aber auch eine Verzögerung um ein bis zwei Monate sei möglich.