Noch einiges zu tun gibt es beim letzten Bauabschnitt in der Hauptstraße. Die Arbeiten im Untergrund sind abgeschlossen, kurz vor Weihnachten soll der Straßenbelag aufgebracht werden. Foto: Ralf März
Von Ralf März
Angelbachtal. Wenn das Wetter es zulässt, wird die Großbaustelle in der Eichtersheimer Hauptstraße (Bundesstraße 292) bis Weihnachten fertig. Ursprünglich hätte bereits am 2. Oktober der Verkehr wieder rollen sollen, erklärte der verantwortliche Bauingenieur Mirco Büchler vom Sinsheimer Ingenieurbüro Willaredt jetzt im Gemeinderat. Bereits im Mai hatte man allerdings feststellen müssen, dass sich dieser Termin nicht halten lassen würde.
Momentan werde auf Hochtouren gearbeitet, auch bis in den Abend und am Samstag. Der Austausch der Wasserleitungen und Kanäle sei inzwischen abgeschlossen, die Lehrrohre für die schnellen Internetleitungen seien fast verlegt. Derzeit würden die Randsteine für die Gehwege gesetzt und "wenn der Frost keinen Strich durch die Rechnung macht" wird am 21. und 22. Dezember die Asphaltdecke aufgebracht, sagte Büchler.
Verschiedene zusätzliche Arbeiten, die bei der Planung nicht absehbar waren, kamen hinzu: Beispielsweise seien nicht alle Rohre in den alten Plänen vermerkt gewesen. Einige Häuser benötigten zudem mehrere Anschlüsse an den Kanal. Doch ursächlich für die Verzögerung waren diese Arbeiten offensichtlich nicht allein, wie der Bauingenieur durchblicken ließ. Im Ort spricht man davon, dass gerade in den ersten Monaten die Arbeiten auf der Baustelle sehr schleppend und mit wenig Personal gelaufen seien.
14 Nachtragsangebote waren, auch durch einen externen Gutachter, bereits geprüft worden. Hier genehmigte der Gemeinderat einstimmig eine Zahlung von zusätzlich rund 37.500 Euro. Dabei ging es hauptsächlich um Arbeiten, die nicht im Leistungsverzeichnis aufgeführt waren, Änderungen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oder Zusatzaufwände.
Einiges besprachen die Bürgervertreter jedoch auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Auf dem Tisch liegen wohl noch weitere Nachtragsangebote der ausführenden Firma, um die es dabei gegangen sein soll. Hauptsächlich ging es also um Geld. An der Ausführung der Arbeiten soll es allerdings keine Kritik geben, erfuhr unsere Zeitung.
Ob der Bauverzug eine Kürzung der Rechnungen erlaube, wollte Gemeinderat Karl Kern (Freie Wähler) wissen, bevor er dem Nachtrag zustimmte. Büchler wollte dies in der öffentlichen Sitzung allerdings nicht beantworten. Die vorliegenden Nachträge seien begründet und man müsse diese unabhängig von der Bauzeit sehen, erklärte er. Mit Blick auf andere jahrelange Baustellen in der Region gab Gemeinderat Heimo Linse (GAL) zu bedenken, dass man froh sein müsse, wenn die Straße tatsächlich zum Jahresende fertig werde.
Veranschlagt war die Gesamtmaßnahme mit rund 1,4 Millionen Euro. Der Anteil des Straßenbelags einschließlich Unterbau (330.000 Euro) wird vom Bund getragen. Neben den Kanälen wurden auch die gusseisernen Wasserleitungen ausgetauscht, die aus dem Jahr 1907 stammen. Zudem werden die Bushaltestelle und auch der Bereich bei der Fußgängerampel barrierefrei ausgebaut. Außerdem wurde eine Geschwindigkeitsmesssäule zur Überwachung der seit einigen Jahren geltenden 30 Stundenkilometer installiert.