Bauplatzverkäufe füllen die Kasse
Rund eine Million Euro mehr als geplant hat die Gemeinde 2017 durch zügige Vermarktung der Bauplätze eingenommen

Über 40 Bauplätze sind im vergangenen Jahr am Eichtersheimer Ortsrand entstanden. Trotz winterlicher Kälte wird im unteren Bereich des Baugebietes schon kräftig gearbeitet. Die meisten Bauplätze sind inzwischen verkauft und sorgten 2017 und auch 2018 für hohe Einnahmen in der Gemeindekasse. Foto: Ralf März
Von Ralf März
Angelbachtal. Jetzt dürfte der Beschluss des Gemeindehaushalts für 2018 in der nächsten Ratssitzung reine Formsache sein: Gut zwei Stunden lang beschäftigten sich die Bürgervertreter nämlich jüngst mit den Zahlen. Änderungsanträge oder größere Diskussionen zur Finanzplanung blieben jedoch aus.
Standen bei der Einbringung des Planentwurfs Anfang Februar vor allem die Änderungen des neuen Kommunalen Haushaltsrechts ("Doppik") im Mittelpunkt, ging Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka jetzt auf die Details und vor allem die geplanten Investitionen ein. Deutlich wurde noch einmal, dass die Gemeinde finanziell gut aufgestellt ist. Rund eine Million Euro mehr als geplant konnte im abgelaufenen Jahr durch zügige Bauplatzverkäufe erzielt werden. Jedoch konnten auch nicht alle geplanten Maßnahmen umgesetzt werden, rund 1,6 Millionen Euro werden deshalb im Jahr 2018 neu veranschlagt, da die Sanierung der Brunnenstraße, Gehwegsanierungen und die Erweiterung des Kindergartens erst jetzt starten können.
Für 2018 sind Auszahlungen für Investitionen in Höhe von insgesamt 4,95 Millionen Euro geplant. Größter Einzelposten wird die Kindergartensanierung und Erweiterung sein, doch viele kleinere Maßnahmen sorgen für die hohe Summe: Ein neues "Muli"-Transportfahrzeug, ein neuer Häcksler und ein weiteres Fahrzeug stehen auf der Anschaffungsliste des Gemeindebauhofs, eine neue Lehrküche für die Schule, die Umgestaltung des Außengeländes beim Kindergarten Eichtersheim, die Einrichtung der Hundewiese, der Walderlebnispfad, Brückensanierungen, Umbau der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, Umgestaltungen in den Friedhöfen für die neuen Bestattungsformen, neue Ortseingangstafeln, die Planung einer großen Rathaussanierung, der Glasfaserausbau für schnelles Internet und Zuschüsse für private Maßnahmen im Rahmen der Sanierung des Ortskerns Michelfeld finden sich auf der langen Liste.
Richtungsweisende Entscheidungen hatte der Gemeinderat mit dem Beschluss des Sportflächenkonzeptes im vergangenen Jahr getroffen, die sich nun mit rund 760.000 Euro für den Bau eines Kunstrasenplatzes am Michelfelder Sportplatz im Haushaltsplan wiederfinden. Da auch die Folgejahre mit dem neuen Haushaltsrecht stärker betrachtet werden müssen, verwies Bürgermeister Frank Werner auf weitere Beträge, die ab dem Jahr 2019 für den Neubau eines multifunktionalen Sporthauses beim Sportplatz Eichtersheim vorgesehen seien. Aktuell befänden sich die beiden örtlichen Sportvereine in Fusionsverhandlungen, so Werner, Voraussetzung für die kommunalen Investitionen in dem Bereich.
Für den Bau eines Parkplatzes auf dem ehemaligen "Tenne"-Gelände in der Parkstraße stehen 200.000 Euro im Haushaltsplan, 65.000 Euro für P+R-Parkplätze am Rande des ehemaligen ZG-Geländes neben des Busbahnhofs und 40.000 Euro für die Reaktivierung des ehemaligen Spielplatzes Mittelbach.
Gemeinderätin Susanna Trumpf regte in diesem Zusammenhang auch an, nochmals über einen Wasserspielplatz in der Dorfmitte beim Festplatz nachzudenken. Dass es hinsichtlich der Gefahren (resistente Keime im Wasser), auf die Dr. Axel Derks hinwies, geteilte Meinungen gibt, wurde schnell deutlich. Für Bürgermeister Frank Werner standen jedoch die Haushaltszahlen im Mittelpunkt, und so prophezeite er neben dem Spielplatz auch zur Aufstellung zweier Blitzer-Säulen "interessante Diskussionen" in den kommenden Ratssitzungen, wenn es konkret um die Abstimmung zu der Maßnahmen gehe. 110.000 Euro sind für den Bau der Geschwindigkeits-Messsäulen im Zahlenwerk vorgesehen.
Finanziert wird die Maßnahmensammlung durch rund zwei Millionen Euro aus Bauplatzverkäufen, Zuschüssen, dem Überschuss von 438.000 Euro aus laufender Verwaltungstätigkeit und etwa 1,3 Millionen aus den Rücklagen.



