Begonnen haben die Baumaßnahmen zur Umgestaltung des Mühlgrabens im Bereich der ehemaligen Mühle Beichert. Foto: Jäger
Waibstadt. (aj) In einem neuen Erscheinungsbild wird sich demnächst der Mühlgraben im Bereich der ehemaligen Mühle Beichert präsentieren. Seit das Stauwehr des Schwarzbaches beim Hotel-Restaurant "Waibstadter Hof" und beim sogenannten "Schnakenpark" außer Betrieb genommen wurde, war der Mühlgraben kein schöner Anblick mehr. Zuvor hat die Familie Beichert ihr Wasserrecht, das zum Betreiben ihrer Mühle erforderlich war, an das Wasserrechtsamt des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis bzw. dem Land Baden-Württemberg zurückgegeben.
Die Stadt Waibstadt hat daraufhin die Fläche des Mühlgrabens käuflich erworben, um eine Umgestaltung des Wasserlaufes vorzunehmen. Erworben wurden auch die Grundstücke im Anschluss an das Areal der Familie Beichert, der sogenannten Landzunge zwischen Schwarzbach und Mühlgraben, um einen ökologischen Ausgleich in diesem Bereich vorzunehmen. Dieser Geländestreifen bleibt sich vollkommen der Natur überlassen.
Um der europäischen Wasserrahmenrichtlinie der ökologischen Durchgängigkeit der Gewässer gerecht zu werden, ist es erforderlich den Mühlgraben auf das Niveau des Schwarzbachbettes zirka zwei Meter abzusenken, um somit zu ermöglichen, dass vom Schwarzbach aus Wasser in den Mühlgraben abgeleitet werden kann und somit wieder Wasser durch den Mühlgraben fließt, so der technische Betriebsleiter Kurt Spiegel. Damit ausreichend Wasser in den Mühlgraben abgeleitet werden kann, ist der Einbau von Flussbausteinen im Schwarzbachbett erforderlich. Allein schon wegen dieser europäischen Wasserrahmenrichtlinie hat Bürgermeister Joachim Locher darauf gedrängt, dass dieser Missstand endlich beseitigt bzw. behoben wird. Zunächst wurden Sicherungsmaßnahmen an der Mühlgraben-Brücke in der Hauptstraße durch Einbau einer Betonfließgerinne und von Fundamenten vorgenommen. Bisher abgerissen wurden die Fußstege, das Streichwehr und die Leitwand neben dem Mühlrad-Gebäude. Die abgetragenen Sandsteine werden für die Wiedergestaltung und der Gebäudesicherung im Bereich des Mühlgrabens wieder verwendet.
Die mit der Baumaßnahme beauftragte Baufirma Hauck hat auf dem Gebiet des Wasserbaues gute Erfahrungen, was sich hier bei diesem sensiblen Bauprojekt sehr positiv auswirkt. "Wir rechnen mit einer Bauzeit von drei Monaten", so der Bauleiter. Solange kommt es zu Behinderungen in der Hauptstraße.