A 6 bei Hockenheim. (pol/sbl) Dieser heiße gestrige Donnerstag war, nach eigener Aussage eines 28-jährigen Golf-Fahrers, kein guter Tag: Kurz nach acht Uhr morgens war der Mann auf der A 6 in Richtung Mannheim eilig unterwegs, drängelte einen Mercedes, gab Lichthupen, überholte rechts, zeigte den Mittelfinger, scherte gefährlich ein und aus - ohne zu ahnen, dass dieser Mercedes, mit dem er sich den Schlagabtausch lieferte, ein Zivilauto der Polizei war.
Aber der Reihe nach. Zunächst fuhr der Mann dem Mercedes auf der linken Fahrspur mit hoher Geschwindigkeit auf und drängelte. In vorbildlicher Rasermanier gab er Lichthupen und drückte mit Handgesten seinen Unmut über den Fahrer des Mercedes aus. Ungeduldig überholte er rechts, zeigte den drei Insassen im Mercedes beim Vorbeifahren den Mittelfinger, und setzte seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort.
Die Zivilpolizisten nahmen daraufhin ohne Blaulicht die Verfolgung auf und wollten sich rechts neben den Golf setzen, da dieser zwischenzeitlich nach links gewechselt war. Das aber wollte der Golf-Fahrer verhindern. Er scherte abrupt auf die rechte Fahrspur mit dem Ziel, den Mercedes auszubremsen. Nur mit einer harten Bremsung konnte der Fahrer des Mercedes einen Zusammenstoß vermeiden. Der Golf-Fahrer wechselte wieder nach links und rauschte davon. Die Zivilpolizisten holten den Golf jedoch wieder ein und setzten sich diesmal rechts neben ihn. Als der 28-Jährige den Beamten abermals den Mittelfinger entgegenstreckte, gab sich der Fahrer mit einer Polizeikelle als Polizeibeamter zu erkennen.
Bei der anschließenden Kontrolle gab der Mann zu verstehen, dass er es eilig hatte, weil er spät dran sei. Zudem sei es sowieso ein schlechter Tag gewesen. Wohl wahr, wer seinen Blutdruck bei diesen Temperaturen ohne Grund in die Höhe treibt, der hat keine gute Zeit. Gegen den Mann wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Nötigung und Beleidigung ermittelt.