Künftig Kindergarten, Schule und Mensa in einem: Der Neubau an der Panoramaschule erfüllt gleich mehrere Funktionen. Foto: Alex
Von Marika Gutschik-Schilling
Wiesenbach. Einstimmig hat der Wiesenbacher Gemeinderat den Haushalt für dieses Jahr verabschiedet. Ebenfalls einstimmig wurde auch dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung zugestimmt sowie der mittelfristigen Finanzplanung und dem Investitionsprogramm für die Jahre 2020 bis 2024.
Bereits in der Sitzung im Februar hatten Bürgermeister Eric Grabenbauer und Rechnungsamtsleiterin Sabine Layer den Haushaltsplanentwurf eingebracht. Änderungen und Anträge gab es seither keine. Wegen der Corona-Pandemie und den dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Folgen brechen Steuereinnahmen weg. Gleichzeitig müssen die öffentlichen Einrichtungen unterhalten und Ausgaben zur Pandemiebekämpfung getätigt werden.
Aus dem kommunalen Finanzausgleich, der Haupteinnahmequelle der Gemeinde, sind gegenüber dem Vorjahresansatz erneut rund 180.000 Euro weniger an Zuweisungen und Steueranteilen zu erwarten. Die Abwassergebühren sinken um 18.000 auf voraussichtlich 490.000 Euro gegenüber 2020. Die von der Gemeinde zu leistenden laufenden Betriebskostenzuschüsse fallen 2021 geringer aus. Die Personalkosten steigen dagegen.
An Abschreibungen sind knapp 500.000 Euro zu erwirtschaften. Weil der Ressourcenverbrauch im Haushaltsjahr 2021 nicht in voller Höhe erwirtschaftet werden kann, wird mit einem negativen Gesamtergebnis von 358.000 Euro gerechnet – bei ordentlichen Erträgen in Höhe von 6.844.000 Euro und ordentlichen Aufwendungen in Höhe von 7.202.000 Euro.
Der Zahlungsmittelüberschuss aus der laufenden Verwaltungstätigkeit beträgt rund 148.000 Euro. Die Tilgungsleistungen in Höhe von 99.100 Euro können somit noch aus diesem Überschuss genommen werden. Als positive Nettoinvestitionsrate verbleiben 48.600 Euro.
Investitionen – geplant sind diese mit einem Volumen von 2.498.700 Euro – können nur anteilig finanziert werden. Diese Reihe wird angeführt vom Neubauprojekt "Schule-Kindergarten-Mensa" zur Erweiterung der Panoramaschule und des Regenbogen-Kindergartens. Getätigt werden zudem Ausgaben für barrierefreie Bushaltestellen, Beschaffungen für die Schule und die Installation einer Photovoltaikanlage auf der Friedhofskapelle.
Der Finanzierungsbedarf von insgesamt 982.000 Euro kann aus dem Finanzierungsmittelbestand entnommen werden. Damit dieser nach plangemäßer Umsetzung aller Maßnahmen zum Jahresende mit einem Stand von voraussichtlich 333.992 Euro noch die vorgeschriebene Mindestliquidität von rund 130.000 Euro erreicht, ist 2021 eine Kreditaufnahme in Höhe von 500.000 Euro vorgesehen. Der Schuldenstand steigt zum Jahresende 2021 auf voraussichtlich 1,74 Millionen Euro und entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 560 Euro je Einwohner.
Die Umstellung auf die Doppik verlangt es, dass die Abschreibungen erwirtschaftet und mittelfristig ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden müssen. Im Finanzplanungszeitraum wird erst im Haushaltsjahr 2024 mit einem positiven Gesamtergebnis gerechnet.
Bei der Wasserversorgung wird im Wirtschaftsplan 2021 nach Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen mit einem Jahresgewinn von 49.500 Euro gerechnet. Es sind keine Baumaßnahmen und keine Kreditaufnahmen geplant. Der Schuldenstand im Eigenbetrieb Wasserwerk liegt zum 31. Dezember 2021 bei voraussichtlich bei 839.223 Euro, die Pro-Kopf-Verschuldung somit bei rund 270 Euro je Einwohner.