Das Rathaus in Schönau. Foto: Lenhardt
Von Christoph Moll
Schönau. Die Bürgermeisterwahl ist vorbei, die Ermittlungen der Polizei laufen weiter. Die Bedrohung des parteilosen Bürgermeisterkandidaten Peter Göttmann bleibt allerdings möglicherweise für immer ungeklärt. "Wir konnten bisher keinen Verdächtigen ermitteln", sagte Polizeisprecher Michael Klump nun auf RNZ-Anfrage. In Bezug auf die Zerstörung von Wahlplakaten auch des Kandidaten Alesandro Sanchez Mateos scheint die Polizei dagegen einen Schritt weiter zu sein.
Bekanntlich hatten Göttmann und seine Lebensgefährtin Jasmin Omidwar anonyme Briefe erhalten, in denen auch die 14-jährige Tochter der Partnerin auf das Übelste bedroht wurde. Ein Brief ging an Göttmann, einer an seine Partnerin. Weil eine politische Motivation der Bedrohungen vermutet wurde, hatte sich Mitte Oktober der Staatsschutz der Polizei eingeschaltet. Außerdem waren zuvor 20 Wahlplakate des 54-jährigen Inhabers einer Werbeagentur in Schönau in die Steinach geworfen worden.
Mit der Zerstörung von Wahlplakaten und Bannern hatte auch Freie-Wähler-Kandidat Alesandro Sanchez Mateos zu kämpfen. Zunächst hatten Unbekannte in derselben Nacht, in der die Göttmann-Plakate heruntergerissen wurden, auch sieben Plakate von Sanchez Mateos abgehängt. Wenige Nächte später wurden zwei der großen Banner von Brücken gestohlen, noch einmal später rissen Unbekannte zwölf Plakate herunter. Ein Banner wurde mit einem Messer durchgeschnitten. In diesen Fällen ist die Polizei weiter: "Wir haben jemanden ermittelt, der als Tatverdächtiger in Betracht kommen könnte", sagte Polizeisprecher Klump.
Allerdings trennt die Polizei strikt zwischen den Fällen. Die Beamten sind überzeugt, dass die Zerstörungen der Plakate von Göttmann und dessen Bedrohung einen anderen Hintergrund haben. Zu der tatverdächtigen Person in Sachen Sanchez Mateos will die Polizei keine Details nennen. "Die Ermittlungen laufen in allen Fällen weiter", sagte Klump. "Wir hoffen, dass der Spuk jetzt nach der Wahl ein Ende hat." Jedenfalls habe es in den vergangenen Wochen keine weiteren Zerstörungen von Wahlplakaten und auch keine neuen Drohbriefe mehr gegeben.