So dicht gedrängt wie sonst beim Besuch des Nikolauses wird es nicht zugehen. Foto: A. Dorn
Von Christoph Moll
Schönau. Im Klosterstädtchen Schönau wird es – wie in allen anderen Orten der Region – wegen der Corona-Pandemie keinen Weihnachtsmarkt geben. Und auch ein als Alternative vorgesehenes Adventsdorf wurde abgesagt. Ein bisschen Weihnachtsmarkt-Gefühl soll dennoch aufkommen. "Wir wollen nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern wenigstens für einen Lichtblick in dieser Zeit und einen kleinen Ersatz für den Weihnachtsmarkt sorgen", sagt Karin Langer. Die Inhaberin des Geschäfts "Lileila" hat sich mit mehreren Mitstreitern zusammengetan und auch mit Unterstützung der Stadt ein "Weihnachtliches Schaufenster" organisiert. Am Freitag und Samstag, 4. und 5. Dezember, bieten Geschäfte von 10 bis 19 Uhr weihnachtliche Angebote.
Doch ist das angesichts der strengen Corona-Regeln derzeit überhaupt möglich? "Im Moment sieht es gut aus", meint Langer. "Wir öffnen ja lediglich unsere Geschäfte und bieten etwas drumherum." Auf dem Flugblatt zur Aktion wird darauf hingewiesen, dass die Corona-Regeln wie das Tragen einer Maske und das Wahren der Mindestabstände einzuhalten sind. Durch die räumlichen Abstände zwischen den Geschäften entstünden ohnehin keine Ansammlungen, meint Langer. "Wir müssen unser Geschäft ankurbeln, sonst verkaufen wir an Ostern noch Weihnachtsengel", sagt sie. Bisher habe sie lediglich positive Resonanz auf die Aktion bekommen, berichtet die Schönauerin: "Die Leute unterstützen das Vorhaben und wollen teilnehmen – sie haben ja derzeit eh nichts anderes vor und kaufen gerne am Ort ein."
Eigentlich wollte Karin Langer einen verkaufsoffenen Sonntag in der Adventszeit anbieten, was aber nicht erlaubt sei. Auch einen Weihnachtsflohmarkt hatte sie geplant. "Das war mir aber ein zu heißes Eisen", sagt sie. Da es sich dabei um eine Veranstaltung gehandelt hätte, wären Corona-Maßnahmen notwendig geworden. Oder diese wäre gar nicht erlaubt. So entstand die Idee des "Schaufensters" als Gemeinschaftsaktion von fünf Schönauer Gewerbetreibenden.
Ralf Sutter von "Tonart Musikalien", der auch Leiter der Schönauer Musikschule ist, will von 16 bis 17.30 Uhr weihnachtliche Musik mit Schülern sowie "musikalische Weihnachtsdeko" anbieten. Bei der Bäckerei und Konditorei "Legron" soll es weihnachtliche Leckereien geben, das "Café Baden" will Speisen und Glühwein anbieten. Bei der Bücherei Arb ist eine Kunstausstellung mit Objekten von Claudia Rippl zu sehen und bei "Lileila" gibt’s einen "festlichen Adventspavillon" unter anderem mit traditionellem Stoffdruckhandwerk.
"Mit dem Pavillon kann der Besucherstrom räumlich weiter entzerrt werden", erklärt Inhaberin Langer, die noch mehr Geschäftsleute am Ort gefragt hat. Diese wollten sich jedoch nicht an der Aktion beteiligen – aber nicht direkt wegen der Corona-Pandemie, sondern aus anderen Gründen wie zum Beispiel fehlendem Personal. Für alle kleinen Besucher kommt der Nikolaus am Samstag gegen 17 Uhr auf den Marktplatz – mit Maske, die auch Kinder tragen sollen. Sie erhalten mit Abstand Geschenke.