Die Neckarriedkopfhütte ist seit diesem Jahr ein beliebtes Wanderziel am Neckarsteig. Foto: Alex
Neckargemünd. (cm) Was hat die Reaktivierung der Neckarriedkopf-Hütte gekostet? Mit dieser Frage wandte sich Karl Malik, Mitbegründer der Stadt-kritischen Initiative "Neckargemünd im Aufbruch", in der Bürgerfragestunde der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates an Bürgermeister Frank Volk. Ihm gehe es um Transparenz, meinte er und sagte: "Es geistern Zahlen zwischen 50.000 und 200.000 Euro durch den Ort – was stimmt?" Außerdem wollte Malik wissen, ob die Stadt lediglich 200 Euro an monatlicher Pacht erhalte und wer den Transport von Frischwasser zur Hütte sowie die Abwasserentsorgung zahle. Malik stellte in den Raum, dass die Stadt anderen Restaurants Konkurrenz mache.
Dass der Ausbau der Hütte 200.000 Euro gekostet habe, sei sicher keine Information der Stadtverwaltung oder des Gemeinderats. "Die Ertüchtigung kostete etwa 60.000 Euro", betonte Volk. "Und zur Pachthöhe sage ich nichts." Nur so viel: Der Pachtvertrag sei "für die Stadt günstig", da dieser einen umsatzbezogenen Anteil habe. 200 Euro sei das Minimum, bei viel Umsatz sei es mehr.
"Ich glaube außerdem nicht, dass die Hütte der ortsansässigen Gastronomie Konkurrenz macht", so Volk. Im Sommer sei zwar viel los gewesen, aber die Gastronomie in der Stadt hätte nicht weniger zu tun gehabt. "Viele beneiden uns um die Hütte und um das attraktive Wanderziel", meinte der Bürgermeister. Alles sei transparent gelaufen, betonte Volk unter dem Applaus des Gemeinderates.
"Kosten für Wasser und Abwasser sind in Nebenkosten des Vertrags geregelt und werden über diese abgerechnet", so Volk. "Damit ist klar, wer diese zahlt." Weitere Details werde er nicht ändern. Malik wollte es genau wissen und fragte, "was daran so geheim" sei und ob der Umbau nicht doch mehr gekostet hätte. "Warum zweifeln Sie meine Angaben an?", fragte Volk. Malik kündigte an, dass er Einblick in Unterlagen nehmen möchte.
Wie Malik gegenüber der RNZ erklärte, habe er inzwischen einen Antrag nach dem Landes-Informationsfreiheits-Gesetz zu "Kosten für Errichtung, Unterhaltung und Betrieb der Neckarriedkopf-Hütte" bei der Stadt gestellt. Dabei handele es sich nicht um geheimhaltungsbedürftige Informationen. Es gehe schlicht um die Frage, mit welchem Aufwand die Voraussetzungen "für die Erwirtschaftung der geringen Pacht" geschaffen worden seien. Malik zeigte sich bereit, dafür auch die Kosten seines Antrags von rund 100 Euro für Kopien und Arbeitszeit in der Verwaltung zu tragen.