An den erst vor wenigen Jahren errichteten Häusern an der Elsenz rutschte ein Hang ab, der nun abgestützt werden muss. Foto: Alex
Neckargemünd. (cm) Die beiden an der Elsenz gelegenen Wohnhäuser von "Tri Immo" in der Bürgermeister-Müßig-Straße sind längst fertiggestellt. Und doch sieht es hier aus wie auf einer Baustelle. Der Grund: Hier gibt es Probleme mit dem Hang. Deshalb musste sich der Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr in seiner zurückliegenden öffentlichen Sitzung erneut mit dem Vorhaben befassen. Er erteilte einstimmig sein Einvernehmen zum Bau einer Stützwand.
Thomas Hauser von der Stadtverwaltung erklärte, dass die geplante Stützmauer im unteren Bereich im hochwassergefährdeten Areal liege. Durch deren Bau würden zwei Stellplätze wegfallen, die dort eigentlich geplant vorgesehen waren. "Diese waren aber baurechtlich nicht erforderlich", erklärte Hauser. "Es gibt genügend Parkplätze."
Thomas Schmitz (Grüne) berichtete, dass die vorhandene Stützwand eingestürzt sei. Deshalb müssten die Bewohner nun durch die Gärten laufen, ergänzte Hauser. Die eigentlichen Hauseingänge seien nicht nutzbar. "Ich habe nichts gegen Mauern, aber viele Bewohner parken jetzt schon auf öffentlicher Fläche und auf einer Wiese nebenan", meinte Petra Groesser (Grüne). "Wenn nun noch Stellplätze wegfallen, wird sich dies verstärken." Bürgermeister Frank Volk sagte, dass das Ordnungsamt sich die Situation einmal anschauen werde.
Einstimmige Zustimmung gab es auch für eine weitere Stützmauer, die auf einem Grundstück im Savoyer Weg in Kleingemünd gebaut werden soll. Für diese ist eine Befreiung erforderlich zur Überschreitung der zulässigen Höhe um 25 Zentimeter auf 2,05 Meter. "Wir haben uns schon häufiger mit dem Vorhaben beschäftigt", erinnerte sich Hauser. Einst gab es Bedenken wegen der Stellplätze: Beim Öffnen von der Autotür könnten Fußgänger auf dem nahen Weg gefährdet werden. Nun würden sich die Stellplätze vor dem Haus befinden. "Das führte aber dazu, dass der Garten kleiner geworden ist", erklärte Hauser. Die Bauherren wollten aber möglichst viel Gartenfläche und dafür den Hang abgraben sowie eine Stützmauer errichten. Die Verwaltung habe keine Bedenken.
Auf Nachfrage von Thomas Schmitz (Grüne) bestätigte Bürgermeister Volk, dass auf die Mauer ein Zaun als Absturzsicherung komme. Petra Groesser (Grüne) dachte an die Bewohner: "Eine Mauer wird schnell unansehnlich", meinte sie. "Die Leute gucken dann auf diese Riesenwand." Es betreffe aber eben nur die Bewohner, meinte Hauser. "Die Mauer ist nicht für Nachbarn und nicht aus dem öffentlichen Raum sichtbar", bestätigte Jens Hertel (SPD). Und Giuseppe Fritsch (fraktionslos) sah noch einen anderen Vorteil: "Mauern halten auch Wildschweine fern." Was Bürgermeister Volk bezweifelte: "Wildschweine mitten im Wohngebiet?"