Neben dem früheren Büdel-Ebert-Heim soll die Kita entstehen. Foto: Haasemann-Dunka
Von Anna Haasemann-Dunka
Neckargemünd. Grundsätzlich Ja zu einer Kindertagesstätte auf dem Grundstück in der Peter-Schnellbach-Straße, aber Nein zur konkreten Bauvoranfrage sagte der "Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr" in seiner zurückliegenden öffentlichen Sitzung. Die Ablehnung des Bauvorhabens als ökologisches Holzhaus vor dem Gebäude des früheren Büdel-Ebert-Heims mit drei Gruppen und einer Kleinkindgruppe lag vor allem daran, dass der notwendige Abstand zum Wald nicht eingehalten wird. Antragsteller für das Kita-Projekt ist Dr. jur. Thomas Ax.
Fachbereichsleiterin Susanne Lutz informierte den Ausschuss zunächst: Das Grundstück liegt im Bebauungsplan Kleingemünd-Nord. Wenn die Bauvoranfrage wie eingereicht umgesetzt würde, benötige sie Befreiungen vom Bebauungsplan. Die Kita halte nicht den erforderlichen Waldabstand von 30 Metern ein und müsste um etwa zehn Meter weg vom Wald "verschoben" werden. Bürgermeister Frank Volk sagte, dass der Waldabstand unbedingt einzuhalten ist und vom Kreisforstamt keine Genehmigung zu erwarten sei. "Wenn das Gebäude so angesiedelt wird, müsste der Wald weg", verdeutlichte er.
Giuseppe Fritsch (Freie Wähler) meinte, dass eine Genehmigung auch bei geringerem Waldabstand schon möglich sei: "Es ist eine schöne Sache dort und ich werde zustimmen." Sein Fraktionskollege Martin Holschuh sah die Länge des Gebäudes von 36 Metern als problematisch an. Die Hanglage würde außerdem Stützmauern erforderlich machen. Eine Mauer lehnte er ab. Die Länge des Gebäudes störte auch Brigitte Oppelt (CDU). Manfred Rothe (Freie Wähler) wies darauf hin, dass ein "Verschieben" des Gebäudes weg vom Wald in den Hang noch mehr Stützmauern erfordere.
"Gegen einen Kindergarten habe ich nichts", meinte Désirée Endler (Grüne). Sie vermisste auf dem Plan aber Spielgelände. Solches sei erst im Rahmen eines Bauantrags nachzuweisen, klärte Bürgermeister Volk auf. Fragen zur Nutzungsänderung stellte Petra Groesser (Grüne), denn das Bestandsgebäude auf dem Grundstück, das Büdel-Ebert-Heim, war früher ein Altersheim. Sofern der Antragsteller nachweisen könne, dass es für eine bestimmte Nutzung keinen Bedarf mehr gibt, könne er einen Umnutzungsantrag stellen, lautete die Antwort der Verwaltung.
In eine ähnliche Richtung zielte die Frage von Lilli Betke-Hermann (SPD): Sie wollte wissen, ob es eine Auflage für das Büdel-Ebert-Heim als Gemeinbedarfsfläche gibt. Auf solchen Flächen dürfen nur Einrichtungen und Anlagen errichtet werden, die der Allgemeinheit dienen. Für ein altersgerechtes Wohnen sei der Standort ungünstig und man sehe das dort nicht mehr, meinte Bürgermeister Volk dazu.
Thomas Schmitz (Grüne) stand dem Projekt positiv gegenüber und konnte sich vorstellen, dafür auch die Waldgrenze zu verschieben. Dies stelle seines Erachtens keinen zu großen Eingriff dar. Walter Berroth (SPD) wunderte sich, dies gerade von den Grünen zu hören. Daraufhin betonten die übrigen Ausschussmitglieder der Grünen, dies sei allein die Meinung von Thomas Schmitz. Claudia Harant (CDU) und Désirée Endler brachten eine neue Idee ein: nämlich das Bestandsgebäude in die Kita-Planung einzubeziehen sowie eine kleinere und dezentere Version in Holzbauweise vorzulegen.
Bei der Abstimmung fand der Vorschlag der Verwaltung bei einer Enthaltung Zustimmung. Darin wurde festgehalten, dass man sich grundsätzlich eine Kita in diesem Bereich vorstellen könne. Allerdings müsste der Waldabstand eingehalten werden und es wurden Ansichten zu erforderlich werdenden Stützmauern gewünscht. Als Anregung wurde formuliert, das Bestandsgebäude in der Kita-Planung zu berücksichtigen. Der Bauvoranfrage in vorliegender Form wurde nicht das Einvernehmen erteilt.