Die „Weihnachtsengel von Leimen“ (v.l.): Andrea Stübe, Werner und Christa Gerold sowie Sabine Kuhn. Foto: sg
Von Sabine Geschwill
Leimen. Ohne die Initiative von Andrea Stübe würde es die "Luna Weihnachtsaktion" gar nicht geben. Die Leimenerin hatte die Sozialaktion 2016 ins Leben gerufen. Es war ihr als Mutter von zwei Kindern ein Herzensanliegen, dass an Weihnachten auch Flüchtlingskinder und Kinder aus einkommensschwächeren Familien ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Sie hat ihrem Projekt vor vier Jahren den Namen "Luna" (Mond) gegeben. "Der Mond scheint für alle auf dieser Erde", sagt sie. "Für ihn sind alle Kinder gleich. Daher sollten auch alle Kinder zu Weihnachten ein Geschenk bekommen", so ihre Zielsetzung.
Mittlerweile stemmt sie die "Luna-Aktion" zusammen mit Sabine Kuhn, Leiterin der Leimener Tafel, und deren Team. Unterstützt werden die beiden von der Stadtverwaltung und dem Sozialverein "Auf Augenhöhe" als Träger der Leimener Tafel. Die Stadt stellte, wie schon im vergangenen Jahr, in der Vorweihnachtszeit im neuen Rathaus einen Weihnachtsbaum auf, an dem die Weihnachtswünsche der Kinder aufgehängt werden konnten.
"Der Christbaum wurde in diesem Jahr gespendet", berichtete Stübe. Sie nahm sich gerne die Zeit, um den Baum zu schmücken und ihn mit den eingegangenen Weihnachtswünschen zu bestücken, die vorher von Kindern aus einkommensschwächeren Familien auf die bereitgestellten Wunschzettel geschrieben wurden. Die Wünsche sollten einen Wert von 25 Euro nicht übersteigen. Auf jedem Wunschzettel sind nur Vorname des Kindes, Alter und Wunsch notiert, damit der Datenschutz gewahrt bleibt.
Nur auf dem Rücklaufschein des Wunschzettels sind Familienname und Adresse des Kindes vermerkt, damit die erfüllten Kinderwünsche richtig zugeordnet werden können. Jedes Kind, das einen Zettel an den Wünschebaum gehängt hat, bekam einen kleinen Weihnachtsbaumanhänger mit einer Abholnummer mit. So konnte bei der Abholung beim Sozialamt der Stadt oder bei der Tafel Leimen nichts schieflaufen.
Rund 240 Wünsche schmückten die Zweige des Weihnachtsbaums im Rathaus und warteten auf Wunscherfüller. Aber nicht lange: Viele Leimener Bürgerinnen und Bürger unterstützten die "Luna Weihnachtsaktion" von Stübe und der Leimener Tafel, indem sie die Wünsche der Kinder erfüllten. Es konnte neben Sachspenden auch zweckgebundenes Geld zum Kauf der Weihnachtsgeschenke an den Sozialverein "Auf Augenhöhe" überwiesen werden.
Es gab Kinder, deren größter Wunsch war es, einen deutschen Pass zu bekommen. Andere wünschten sich eine Zahnbürste, Schuhe, Schulutensilien oder einen riesengroßen Teddybären. "Es waren erschreckend viele praktische Sachen unter den Wünschen", meinte Stübe. Sie hat die abgegebenen Geschenke und jene, die durch die Geldspenden noch einzukaufen waren, bei sich zu Hause mit ihrer Familie liebevoll weihnachtlich verpackt.
Die Ausgabe der Geschenke war bei der Leimener Tafel von Werner und Christa Gerold sorgfältig organisiert worden. Im Tafelladen waren alle Körbe mit Nummern versehen, sodass rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest die Geschenkausgabe zu den Ausgabeterminen und zu den Öffnungszeiten der Tafel Corona-konform und schnell über die Bühne gehen konnte.
Andrea Stübe und Sabine Kuhn waren überwältigt vom Anblick der vielen verpackten Geschenke. "Da fühlt man sich wie in der Werkstatt des Weihnachtsmanns", meinten sie. Dass sie mit Unterstützung der Leimener Bürgerschaft mit der "Luna-Aktion" viele Kinder glücklich machen dürfen, rührte die beiden zutiefst.