Schon gestern wiesen Schilder auf das Parkverbot am Freitag hin. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Nicht nur in Heidelberg, sondern auch in Neckargemünd wird am morgigen Freitag, 29. November, ab 13.30 Uhr für das Klima demonstriert. Nach der ersten Teilnahme am weltweiten Aktionstag "Global Strike for Climate" im September mit rund 500 Teilnehmern auf dem Marktplatz und einem Umzug durch die Altstadt geht es nun auf den Neckarlauer. Das Problem: Dieser wird rege als Parkplatz genutzt. Und die Autos müssen für die Demo von 11 bis 15 Uhr weichen. Die Stadt kündigt an, dass notfalls abgeschleppt wird.
Im sozialen Netzwerk Facebook sorgte diese Ankündigung für große Diskussionen. Einerseits gibt es Zuspruch. Andererseits wird starke Kritik geübt: "Das gibt wieder total das Chaos", kommentiert eine Nutzerin und fragt: "Warum nicht wieder am Marktplatz?" In dieselbe Kerbe schlagen weitere Nutzer und fragen, ob eine solche Veranstaltung nicht auch am Wochenende möglich gewesen wäre. Andere stellen die Verhältnismäßigkeit einer Sperrung des Neckarlauers für eine Demonstration in Frage.
"Uns wäre es auch lieber, wenn wir die Parkplätze nicht sperren müssten", sagte Stadtsprecherin Petra Polte. "Denn wir sind der Meinung, dass eine solche Demonstration auf den Marktplatz gehört." Wenn es nur um eine Kundgebung ginge, hätte man die Hauptstraße auch nicht sperren müssen, so Polte. Doch das Landratsamt habe die Demo genehmigt und entschieden, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie die Versammlungsfreiheit höher zu bewerten sind
Das wiederum freut Stefan Geißler. Der Vorsitzende der Neckargemünder Grünen hat die Demonstration angemeldet. "Wir sind tagtäglich von neuen Studien zum Klimawandel schockiert", sagt Geißler. "So kann es nicht weitergehen." Der lokale Grünen-Chef betont; "Wir wollen die Beeinträchtigung für alle in der Stadt so gering wie möglich halten." Es sollte nicht wieder die Hauptstraße gesperrt werden müssen: "Es sind lediglich ein paar Parkplätze für ein paar Stunden nicht nutzbar – und das für ein höheres Ziel." Die Kritik komme nicht überraschend. "Manche können mit der Dringlichkeit des Themas nichts anfangen", so Geißler. "Auch das verstehe ich ein Stück weit." Am Freitag soll der Schriftzug "Neckargemünd klimaneutral machen!" auf 16 Bettlaken vor der Altstadt ausgebreitet werden, sodass dieser von der gegenüberliegenden Seite in Kleingemünd gut lesbar ist.