Dieses „Fahndungsfoto“ der zwei Hunde aus einer Wildkamera hat die Gemeinde veröffentlicht. Foto: privat
Heiligkreuzsteinach. (cm) Nein, nicht der Wolf geht in Heiligkreuzsteinach um, sondern die Hunde. Immer wieder wurden zuletzt zwei Streuner im Wald gesichtet und sogar einmal nachts von der Wildkamera eines Jägers an einer Wildfutterstelle nördlich des Hauptortes im Bereich "Waldecker Schlosswald" fotografiert – etwa einen Kilometer vom letzten Haus am Waldrand entfernt. Die Gemeinde veröffentlichte das "Fahndungsfoto" in Schwarz-Weiß und bat um Hinweise. Doch von den beiden abgebildeten Hunden fehlt weiter jede Spur.
Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl erklärte, dass es derzeit keine neuen Erkenntnisse zu den Hunden gibt. Damit bleibt die "Fahndung" nach den zwei Streunern im Wald womöglich für immer ohne Ergebnis. Die Gemeinde hatte zwar einige Hinweise erhalten, doch der entscheidende war nicht dabei. So ist weiter unklar, wem die Hunde gehören, ob diese nur kurz ausgebüxt sind oder schon länger im Wald herumstreunen. Es spricht allerdings viel dafür, dass es einen Halter gibt. Denn auf dem nicht gerade scharfen Foto aus der Wildkamera ist dennoch zu erkennen, dass mindestens ein Hund ein Halsband trägt. Es könnte sich um einen Labrador und einen Hütehund handeln. Mehrere Spaziergänger hätten die beiden Hunde schon gesehen, wie sie sogar mit weiteren Artgenossen unterwegs waren – von einem Frauchen oder Herrchen weit und breit keine Spur. Durch frei laufende Hunde im Wald finden Wildtiere keine Ruhe und es besteht die Gefahr, dass die Vierbeiner das Wild jagen. Ob die Hunde schon Rehe gehetzt oder gebissen hätten, sei nicht klar. Hinweise nimmt die Gemeinde weiter unter Telefon 0 62 20 / 9 22 00 entgegen.
Update: Freitag, 27. März 2020, 19.45 Uhr
Von Christoph Moll
Heiligkreuzsteinach. Mit "Fahndungen" nach Tieren hat die Gemeinde Heiligkreuzsteinach bereits Erfahrung: Vor etwas über einem Jahr suchte das 3000-Seelen-Odenwalddorf wochenlang nach zwei Schafböcken, die in Gärten eindrangen und sich des Mundraubs schuldig machten. Im Visier der Ermittler aus dem Rathaus nun: zwei Hunde. So wie damals existiert auch jetzt wieder ein "Fahndungsfoto". Es stammt aus der Wildkamera eines Jägers und wurde am 12. Februar um 4.32 Uhr an einer Wildtierfutterstelle im Wald nördlich des Hauptortes im Bereich "Waldecker Schlosswald" aufgenommen – etwa einen Kilometer vom letzten Haus am Waldrand entfernt. Ein Fahndungserfolg blieb bislang aus.
Wem gehören die Hunde? Sind sie nur kurz ausgebüxt? Oder streunen sie schon länger im Wald herum? All diese Fragen sind noch unbeantwortet, wie Silke Knopf von der Gemeindeverwaltung berichtet. "Wir haben einige Hinweise bekommen", erzählt sie. "Aber den Halter konnten wir noch nicht ermitteln." Dass es einen solchen gibt, dafür spricht viel. Denn auf dem nicht gerade scharfen Foto ist dennoch zu erkennen, dass mindestens ein Hund ein Halsband trägt.
Durch frei laufende Hunde im Wald finden Wildtiere keine Ruhe und es besteht die Gefahr, dass die Vierbeiner das Wild jagen. Das treibt Jastin Filsinger um. Der 26-Jährige aus dem Schriesheimer Ortsteil Altenbach ist Jäger in dem Revier und hat vor einiger Zeit nachts schon einmal im Wald einen frei laufenden Hund beobachtet. "Das war aber keiner von den beiden", erzählt er. "Denen wollte ich nachts nicht begegnen." Zuvor habe es nie Probleme mit frei laufenden Hunden gegeben.
Die Wildkameras seien eigentlich da, um Wildschweine aufzunehmen, doch in letzter Zeit wurden mehrmals die Hunde fotografiert. "Wir müssen reagieren", betont Filsinger. Mehrere Spaziergänger hätten die beiden Hunde schon gesehen, wie sie sogar mit weiteren Artgenossen unterwegs waren – von einem Frauchen oder Herrchen weit und breit keine Spur. "Der Besitzer könnte aus Eiterbach kommen", mutmaßt der Jäger. Ein Wanderer sei im unweit entfernten hessischen Abtsteinach von den beiden Hunden fast angegriffen worden. "Er konnte sich gerade noch so in sein Auto retten", erzählt Filsinger. Ob die Hunde schon Rehe gehetzt oder gebissen hätten, sei nicht klar. "Wir haben bisher nichts gefunden, aber sie sind dazu in der Lage", weiß der Jäger. Im vergangenen Frühjahr seien mehrere tote Frischlinge gefunden worden, Bissspuren habe man aber nicht feststellen können. Die gute Nachricht: "Es handelt sich auf keinen Fall um Wölfe", beruhigt Filsinger. "Der rechte Hund könnte ein Labrador sein, der linke eher ein Hütehund."
Im sozialen Netzwerk Facebook berichten Nutzer, dass sie die Hunde schon öfter im Wald zwischen Eiterbach und Siedelsbrunn, aber auch in Heiligkreuzsteinach gesehen haben.
Die Gemeinde bittet die Hundehalter, dafür Sorge zu tragen, dass die Vierbeiner nicht unbeaufsichtigt – ohne Einwirkmöglichkeit des Halters – unterwegs sind. Hinweise nimmt die Verwaltung unter Telefon 06220/92200 entgegen.