Für die Erschließung des Neubaugebiets „Taubenbaum“ steht Geld bereit. Foto: mgs
Von Marika Gutschik-Schilling
Spechbach. Es ist keine Überraschung, dass der Haushaltsplan für das Jahr 2021 nur wenig Gestaltungsspielraum zulässt und die kommunale Finanzlage nicht rosig ist. Das sagte Bürgermeister Werner Braun, als er die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für dieses Jahr in den Gemeinderat einbrachte.
Der Rathauschef bezeichnete den Weggang des langjährigen Kämmerers Markus Zappe als einen Einschnitt – ein Glücksfall aber sei die Nachbesetzung der Stelle mit Lisa-Jasmin Roller gewesen. Die neue Rechnungsamtsleiterin musste dann auch gleich mit anpacken und die finanzielle Lage der Gemeinde überblicken, um das Zahlenwerk für das Haushaltsjahr 2021 aufzustellen und dieses für die anschließenden Beratungen vorzubereiten.
Im Jahresverlauf sollen bereits begonnene Projekte weiterhin verfolgt werden. Weiterhin werde investiert in Gebäude wie das neue Feuerwehrhaus, in ein Löschfahrzeug, das Baugebiet "Taubenbaum" und die Infrastruktur, verspricht Braun – und das angesichts weniger Einnahmen und gestiegener Ausgaben.
Apropos "Taubenbaum": Zum ersten Bauantrag für das Neubaugebiet hatte der Gemeinderat bereits sein Einvernehmen gegeben. Das Areal am südwestlichen Ortsrand oberhalb der Hauptstraße – das ist die Kreisstraße K 4180 – beginnt im Süden mit den Flächen beiderseits des Weges "Im Bölich". Gelder für die bald beginnenden Erschließungsarbeiten wurden im nun eingebrachten Haushalt bereitgestellt.
Auf die Zahlen ging die neue Rechnungsamtsleiterin Roller genauer ein. Sie nannte ein zu verkraftendes Minus von rund 245.000 Euro sowie den Finanzierungsbedarf für neue Investitionen in Höhe von knapp 932.000 Euro. Jedoch seien die Investitionen nur über eine Kreditaufnahme in Höhe von fast 925.600 Euro möglich.
Im Namen der Fraktionen ergriff Ben Olbert (CDU-Rat und Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter) das Wort und dankte allen Beteiligten für die Aufstellung des Haushaltsplans mit folgenden Worten: "Wir führen das fort, was notwendig und schon begonnen ist wie die Erschließung des Wohngebietes Taubenbaum für junge Familien und den Neubau des Feuerwehrhauses, was aus Gründen unserer Sicherheit geboten ist." Gemeint waren all jene Investitionen, "die von Zuschüssen abhängen und gefährdet wären, wo es vertragliche Bindungen oder gesetzliche Fristen gibt". So etwa die Sanierung des Gebäudes in der Hauptstraße 33 im Rahmen des Landessanierungsprogramms. "Außerdem kommen wir nicht nur unseren Pflichtaufgaben nach, nein wir erfüllen auch freiwillige Dienstleistungen, wie das Ganztagesangebot im Kindergarten oder die Kernzeitbetreuung für unsere Grundschüler", erklärte Olbert weiter. Abschließend warnte er davor, gegen die derzeitige Krise anzusparen und sprach sich für eine Verschuldung aus: "aber nur, wenn es um nachhaltige Investitionen geht". Dieser Herausforderung und Verantwortung wolle sich der Gemeinderat auch in den nächsten Jahren stellen, versprach er im Namen des ganzen Gremiums. Es gelte, das Wohl der Bürger und die Attraktivität als Wohngemeinde im Blick zu behalten.
Einstimmig wurde die Haushaltssatzung für das Jahr 2021 beschlossen.