Manfred und Angelika Lautenschläger gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: Alex
Von Nicolas Lewe
Gaiberg. "Ich kann es noch gar nicht richtig fassen." Kurz nach der Bekanntgabe ihres Wahlsiegs am Sonntagabend war Gaibergs Neu-Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel noch völlig überwältigt vor Glück. Zuvor hatte sie sich mit 31,6 Prozent der Stimmen vor ihren Mitbewerbern Alexander Wenning (30,6 Prozent) und Ralph Steffen (24,9 Prozent) durchgesetzt.
Und auch mit einem Tag Abstand und einer Nacht, die nach drei Stunden Schlaf um 5 Uhr schon wieder endete, gibt die 53-jährige Verwaltungsangestellte gegenüber der RNZ offen zu: "Ich bin immer noch platt." Sie freue sich aber wahnsinnig auf die neue Aufgabe.
Letzteres betont die aus dem pfälzischen Leimersheim stammende zukünftige Gaiberger Bürgermeisterin immer wieder. Auch am Abend des Wahlsieges habe die Begegnung mit den Bürgern sie zuversichtlich gestimmt, auf das was kommt. Sogar drei Angebote für eine neue Bleibe seien bereits an sie herangetragen worden.
"Ich und mein Mann wollen zeitnah nach Gaiberg ziehen", betont Müller-Vogel - möglichst noch vor dem für September geplanten Amtsantritt. Auch, dass sie Gaibergs Ehrenbürger Manfred Lautenschläger am Sonntag erstmals traf, habe sie gefreut. Nachdem man sich im Wahlkampf immer verpasst hatte, habe er ihr nach ihrem Triumph persönlich gratuliert - und es sich nicht nehmen lassen, die Getränkerechnung der Feuerwehr zu begleichen.
Übrigens: Ein Grund dafür, dass die 53-Jährige wegen einer zweiten Überprüfung der Stimmzettel ein paar Minuten länger auf das Ergebnis hoffen musste, hatte laut Wahlausschussleiter und Noch-Bürgermeister Klaus Gärtner einen kuriosen Grund.
Bisher hatte man die Zettel nämlich immer mithilfe der genauestens geeichten Apothekerwaage von Rolf-Dieter Schaetzle wiegen können, doch der hatte, wie berichtet, erst vor Kurzem nach 36 Jahren seinen Betrieb geschlossen - und die Waage bereits weiterverkauft.
Bleibt die Frage, wie es nach der Wahl nun weiter geht? "Der Wahlausschuss hat das Ergebnis bestätigt und unterschrieben", berichtet Karin Oehmig vom Gaiberger Rathaus. Nun werde alles, was mit der Wahl zusammenhängt, an das Landratsamt weitergeleitet.
Nach Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses - voraussichtlich am Donnerstag - gebe es anschließend die Möglichkeit, binnen einer Woche Widerspruch beim Landratsamt als Rechtsaufsichtsbehörde einzulegen.
Für Petra Müller-Vogel ging es noch am Sonntag nach einer kurzen Wahlparty zurück nach Leimersheim, wo es einen ausgiebigen Spaziergang mit Hund "Blacky" gab. Am Montag nahm sich die Personalratsvorsitzende in der Gemeindeverwaltung in Waldbronn bei Karlsruhe dann Zeit für einen kleinen Umtrunk mit den Kollegen. Und ihr Mann? Der war in Gaiberg unterwegs, um "Danke"-Aufkleber auf den Wahlplakaten zu verteilen.