Auch kein Alternativprogramm: Die Gaiberger Ortsmitte blieb nun doch verwaist. Foto: A. Dorn
Von Agnieszka Dorn
Gaiberg. Eigentlich sollte am Vorabend des Maifeiertags mit Prunk und Gloria Gaibergs neues Glanzstück – die Ortsmitte – eingeweiht werden. Doch die Corona-Pandemie kam dazwischen: Die Einweihung war auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Stattdessen sollte bei Anbruch der Dämmerung unter Wahrung des Sicherheitsabstands eine Regenbogenprojektion mit einem Video samt Grußwort von Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel als kleines "Trostpflaster" an die Einweihung erinnern – doch das wurde wenige Stunden vor dem Start gestrichen. Etliche Gaiberger hatten Bedenken aufgrund des Versammlungs- und Kontaktverbots, das Rathaus sagte die von der evangelischen Kirchengemeinde angekündigte Aktion ab.
Per Aushang auch bei der evangelischen Kirchengemeinde wurde die zuvor angekündigte Aktion in der neuen Ortsmitte abgesagt. Foto: A. DornAn der evangelischen Kirche und am Rathaus hing jeweils ein Hinweis mit der Absage: "Da die Einweihung der Ortsmitte leider ausfallen muss, hat Pfarrer Beisel als Trostpflaster ein kleines Video von Gaiberg und der Ortsmitte gedreht. Dieses wollte er am Abend des 30. April in der Ortsmitte zeigen".
Und weiter: "Da die Kontaktbeschränkungen und Versammlungsverbote zur Vermeidung einer Ausbreitung des Coronavirus nach wie vor gültig sind, kann dies jedoch nicht stattfinden." Die Information gab die Gemeinde zudem am Donnerstagmittag über das soziale Netzwerk Facebook bekannt. Zusammengestellt hatte das Video mit Klängen des Posaunenchors der evangelische Pfarrer Johannes Beisel.
Sie habe die Idee zwar schön gefunden, sagte Rathauschefin Petra Müller Vogel auf RNZ-Anfrage. Doch sie habe zuvor schon ein wenig Bauschmerzen gehabt, die Aktion umzusetzen. Nachdem viele Gaiberger aufgrund der auch in der RNZ angekündigten Veranstaltung am Donnerstag Bedenken geäußert hatten, habe sie sich entschlossen diese abzusagen. "Vielleicht wären auch Nicht-Gaiberger gekommen, dann wäre der Platz voll gewesen und es ist immerhin noch Versammlungs- und Kontaktverbot", so Müller-Vogel.
Sehr schade, aber irgendwo verständlich, findet Pfarrer Beisel. Er denkt, dass nicht viele Menschen gekommen wären. Die Projektion samt der Videobotschaft hätte gegen 21 Uhr unter Wahrung des Sicherheitsabstands stattgefunden, so Beisel: "Es sollte einfach ein Zeichen sein, dass die Einweihung nicht vergessen wurde, ein Symbol der Zuversicht."
Das Video sei eigens für diesen Anlass zusammengestellt worden, so Beisel. Es zeigt unter anderem die aufgehende Sonne über Gaiberg, in Nebel getauchte Wälder und natürlich die neue Ortsmitte. Von dort aus spricht Müller-Vogel ein Grußwort. "Eigentlich wäre am 30. April die Einweihung der neuen Ortsmitte gewesen, leider kam die Coronakrise dazwischen. Die Vereine, Kindergarten und Kernzeit waren schon voll in der Planung, als uns die Krise erreichte", sagt Müller-Vogel in dem Video.
Sobald die Pandemie weitgehend überwunden ist, soll die Einweihung nachgeholt werden. Die Ortsmitte ist übrigens fast fertig, nur Schreinerarbeiten laufen noch für den geplanten gastronomischen Betrieb.