Eppelheim

Bürger-Begleitgremium arbeitet an der Stadtentwicklung mit

"Konzept verschwindet nicht in Schublade" - Erstes Treffen im Bürgersaal - Bürgermeisterin verspricht Umsetzung

13.02.2019 UPDATE: 14.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden

Das Interesse der Bürger war so groß, dass nicht alle Besucher der Veranstaltung an den Ratstisch passten. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Eppelheim. "Ich dachte, ich sitze heute Abend mit meinen Mitarbeitern und den Fachplanern allein hier", gestand Bürgermeisterin Patricia Rebmann der RNZ. Denn die Stadt will zusammen mit Bürgern ein Stadtentwicklungs- und Verkehrskonzept erarbeiten. Daher hatte das Rathaus zum ersten Treffen des Bürger-Begleitgremiums geladen. Das Heikle an der Sache: Es ist nicht das erste Stadtentwicklungs- und Verkehrskonzept. Weil die vorherigen aber vor Rebmanns Zeit entstanden und damals in der Schublade verschwunden waren, war sich die Bürgermeisterin nicht sicher, ob sich die Eppelheimer noch einmal zur Mitarbeit motivieren ließen.

Doch sie ließen sich: Gut 40 Interessierte unterschiedlichen Alters konnte die Rathauschefin im Bürgersaal des Rathauses begrüßen. Sie erklärte vorab: "Es ist ein sehr zeitintensives und vielschichtiges Thema und wir können aufgrund unserer schwierigen Finanzlage keine großen Sprünge machen."

Warum die rund 40 Bürger gekommen waren? Mehrfach genannt wurden das Angebot der Bürgerbeteiligung und der neue Stil des Miteinanders der Bürgermeisterin. "Ich wünsche mir ein nachhaltiges und familienfreundliches Entwicklungskonzept für Eppelheim", brachte ein Familienvater seine Motivation auf den Punkt. "Unsere Kinder sollten einmal sagen können, dass sie stolz sind, in Eppelheim aufgewachsen zu sein, und eine schöne Kindheit erlebt haben", meinte eine junge Mutter. Ein anderer wollte Impulse geben für ein lebenswertes Eppelheim. Ein Teilnehmer erklärte: "Ich möchte mich einbringen und dabeibleiben, bis die Ideen auch umgesetzt werden." Und was allen im Bürger-Gremium wichtig war: Dass auch wirklich etwas passiert. "Das Konzept verschwindet nicht in der Schublade", versprach die Bürgermeisterin.

Stadtverwaltung und Bürger werden nun gemeinsam mit Gemeinderat und Fachplanern die Zukunft der Stadt erarbeiten und sich intensiv der Frage widmen: Wie soll Eppelheim in zehn oder 15 Jahren aussehen? Den Bereich Stadtentwicklung übernehmen Tilmann Sperle und Wiebke von Wietersheim von der Stadtentwicklungsgesellschaft "Die Steg" aus Stuttgart. Das Büro Koehler und Leutwein aus Karlsruhe, vertreten durch Verkehrsplaner Stefan Wammetsberger, wird die Entwicklung eines umsetzungsfähigen und finanzierbaren Verkehrskonzepts begleiten.

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Sowohl beim Verkehr als auch bei der Stadtentwicklung setzt die Bürgermeisterin auf konkrete Mithilfe des Bürger-Begleitgremiums. "Sie kennen sich in Ihrem Wohnumfeld am besten aus und können Ihre Anliegen, Ideen und Vorschläge einbringen", verdeutlichte sie. Beim ersten Treffen wurde von den Fachplanern der Zeitplan für das Entwicklungskonzept vorgestellt.

Demnach soll noch am 27. Februar eine Auftaktveranstaltung stattfinden. Am 12. April wird es eine Bürgerwerkstatt geben, bei der die vorgebrachten Ideen der Auftaktveranstaltung auf ihre Machbarkeit überprüft und konkretisiert werden. Dem Gemeinderat sollen die Vorschläge dann im Juli vorgestellt werden, sodass im September ein tragfähiges Konzept erstellt werden kann. Im Oktober könnte dessen Umsetzung vom Gemeinderat beschlossen werden. Danach ist die Stadtverwaltung an der Reihe: Je nach finanziellem Verfügungsrahmen sollen die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele in Angriff genommen werden.

Auf Bürger und Fachplaner wartet jetzt viel Arbeit. Es gilt Ideen zu entwickeln zu den Schwerpunkten "Wohnen, Bauen, öffentlicher Raum", "Soziale Infrastruktur und Vereine", "Blick über das Stadtgebiet hinaus", "Verkehr und Mobilität", "Einzelhandel, Gewerbe und Versorgung" und "Visionen". Beim Thema Verkehr müssen alle Verkehrsarten, also Fußgänger und Radfahrer, öffentlicher Nahverkehr und der motorisierte Individualverkehr, genau unter die Lupe genommen werden. Dabei sollen der Ist-Zustand bezüglich Verkehrsaufkommen, Verkehrslärm, Verkehrsführung, Anwohnerparken, Radwege, Fußgängerüberwege, unübersichtliche Stellen, Plätze, öffentliche Gebäude, Bebauungspläne und viele Punkte mehr überprüft werden. Ziel ist es, den gesamten Verkehr zu harmonisieren, nachhaltige Mobilität zu fördern, neue öffentliche Räume zu schaffen und die Lebensqualität zu verbessern.

Info: Das Stadtentwicklungskonzept steht am Mittwoch, 27. Februar, in der Rudolf-Wild-Halle im Mittelpunkt. Ab 19 Uhr können bei einer Auftaktveranstaltung alle Bürger - Jung und Alt, Neuzugezogene und Alteingesessene - ihre Ideen und Anregungen zu den verschiedenen Themenfeldern abgeben.

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